Gute Nachrichten aus den Wiener Spitälern: Es gibt endlich wieder mehr Personal – und deutlich weniger Abgänge. Laut aktuellem Personalbericht 2024 wurden 3.368 neue Mitarbeiter aufgenommen. Das entspricht einem Plus von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auch die Fluktuation, also wie viele Menschen kündigen, ging zurück – auf rund 9Prozent. Das ist ein starker Wert, besonders im Pflegebereich. Dort sind jetzt sogar 95 Prozent der Stellen besetzt, also drei Prozentpunkte mehr als im Jahr davor. Bei den Ärzten liegt der Wert bei rund 94 Prozent.
Der Bericht ist Teil einer Transparenz-Offensive. "Wir machen damit zentrale Entwicklungen sichtbar", sagt Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Man wolle zeigen, wie sich das Personal entwickelt – vom Recruiting bis zur Führung.
Und das funktioniert offenbar: Besonders viele Lehrlinge bleiben dem Gesundheitsverbund treu – rund 85 Prozent werden nach der Ausbildung übernommen. Damit setzt der WIGEV (Wiener Gesundheitsverbund) ein klares Zeichen gegen den Personalmangel.
Auch beim Thema Gleichstellung gibt es Fortschritte: Der Anteil von Frauen in ärztlichen Führungsfunktionen ist von 24 auf 27 Prozent gestiegen. Zwar ist noch Luft nach oben – aber der Trend zeigt klar nach vorne.
Um Führungspositionen gut vorzubereiten, bietet der WIGEV spezielle Programme an. Inhalte: Mitarbeiterführung, Personalentwicklung und Selbstreflexion. Damit sollen Führungskräfte aller Berufsgruppen professionell geschult werden.
Wien ist der größte Ausbildner im Gesundheitsbereich – und hat das Angebot noch einmal ausgeweitet. Ab sofort können jährlich folgende Personen ausgebildet werden:
2.100 Studierende im Pflege-Bachelor 2.300 Personen zur Pflegeassistenz oder -fachassistenz
2.400 Fachkräfte für medizinisch-therapeutische Berufe 1.470 Ärzte (Fach oder Allgemeinmedizin)
Auch die Fortbildung wurde verbessert: Seit 2024 gibt es 10 bezahlte Fortbildungstage pro Jahr – zuvor waren es nur 6,5. Dazu kommen 1.000Euro Fortbildungsbudget pro Person, das auch ins nächste Jahr mitgenommen werden kann.
Um dem Pflegenotstand weiter entgegenzuwirken, setzt Wien auf internationale Verstärkung: Mit #Nurses4Vienna holt man diplomierte Pflegekräfte direkt aus Drittstaaten – ohne teure Vermittlungsagenturen.
Die Ausbildung läuft in Zusammenarbeit mit der FH Campus Wien. Ende 2024 kamen die ersten 19 Pflegekräfte nach Wien. Mit Juni 2025 sind bereits 88 neue Nurses in Vorbereitung. Sie sollen nach Abschluss in den Wiener Spitälern zum Einsatz kommen.