Riesige CO₂-Einsparungen

Wiens größter "Eiswürfel" kühlt neuen MedUni-Campus

Wien hat eine neue Fernkältezentrale mit speziellem Tech-Highlight: einem Eisspeicher. 1.000 Tonnen Emissionen werden so jährlich eingespart.
Wien Heute
28.07.2025, 16:20
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Der Campus der MedUni Mariannengasse am Alsergrund wird ab jetzt auf besonders innovative Art und Weise gekühlt. Die achte Fernkältezentrale der Wien Energie wurde in Betrieb genommen und verbreitet für coole Stimmung. Ein besonderes Highlight: Der Eisspeicher sorgt für besonders ressourcenschonende Kühlung.

90 Millionen Euro für Kühlung

"Die Sommer werden immer heißer und der Bedarf an einer klimaschonenden Kühlung wächst. Deswegen bauen wir die Fernkälte seit 2007 kontinuierlich aus. Bis 2030 investieren wir hier insgesamt 90 Millionen Euro", erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung von Wien Energie. Helfen soll hierbei die achte Fernkältezentrale Wiens in der Mariannengasse. Von dort aus wird der Fernkältering um die Wiener Innenstadt mit dem AKH und der Fernkältezentrale Spittelau verbunden, wie Strebl erklärt. Der größte Abnehmer wird der MedUni Campus Mariannengasse sein, derzeit befindet er sich noch im Bau. Wie die Geschäftsführerin der Bundesimmobiliengesellschaft, Christine Dornaus, erklärt, soll die Fernkältezentrale den Campus kühlen und durch die Abwärme der Kühlung heizen.

1.000 Tonnen CO₂ gespart

Verglichen mit herkömmlichen Klimaanlagen, soll die Fernkältezentrale am MedUni Campus Mariannengasse jährlich 1.000 Tonnen CO₂-Emissionen einsparen. Das entspricht der CO₂-Bindekraft von 80.000 Bäumen. Durch eine Wärmepumpe wird auch die Abwärme der Kälteproduktion genutzt, die Kühlung wird nämlich ganzjährig gebraucht, auch im Winter. Im Sommer kann aus der Abwärme der Kühlung der gesamte Heizbedarf des Gebäudes gedeckt werden. "Mit der Anbindung und Versorgung des MedUni Campus Mariannengasse durch die neu errichtete Fernkältezentrale setzen wir einen aktiven Schritt in unserer gesellschaftlichen Verantwortung und Vorbildwirkung im Bereich Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Limitierung der Klimakrise", erklärt Volkan Talazoglu, Vizerektor für Finanzen der MedUni Wien.

Erstmals mit Eisspeicher

Auch eine technische Neuigkeit wird erstmalig in Betrieb genommen: ein Eisspeicher. Dabei handelt es sich, vereinfacht gesagt, um einen zehn Meter langen, isolierten Container voll Wasser. Über mit Kühlmittel gefüllte Schläuche kann dieses Wasser zu einem riesigen Eiswürfel gefroren werden. Zum "Entladen" des Speichers wird das Eis abgetaut, die Kälte dabei – wiederum über die Kühlmittel-Schläuche – freigesetzt und über Wärmetauscher an das Fernkältenetz abgegeben. In erster Linie wird der Eisspeicher dazu verwendet, Verbrauchsspitzen abzudecken und so einen effizienteren Betrieb der Kältezentrale zu ermöglichen. Mit dem Eisspeicher können die Kältemaschinen gleichmäßiger und somit effizienter genutzt werden: Ist der Verbrauch niedriger, etwa in der Nacht, wird der Eisspeicher geladen, um die Kälte dann abzugeben, wenn sie gebraucht wird. Im Endausbau kommen an dem Standort drei mit Ökostrom betriebene elektrische Kältemaschinen, eine Wärmepumpe sowie eine mit Fernwärme betriebene Absorptionskältemaschine zum Einsatz.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 28.07.2025, 16:55, 28.07.2025, 16:20
Jetzt E-Paper lesen