Fühlt sich diskriminiert

"Will nur Frau" – Muslima lehnt Ärzte in Krankenhaus ab

Aufregung in Salzburg! Ein Mann fordert für seine Ehefrau ausschließlich Ärztinnen – das Spital wehrt sich gegen Diskriminierungsvorwürfe.
André Wilding
27.07.2025, 08:45
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Ein muslimischer Mann hat bei der Salzburger Patientenanwaltschaft Beschwerde eingelegt, weil seine Frau im Spital nicht – wie von ihm verlangt – nur von Ärztinnen behandelt wurde. Laut einem "Krone"-Bericht spricht er von Diskriminierung, Respektlosigkeit und einem Verstoß gegen die Menschenwürde.

Mann fordert Entschuldigung

Besonders brisant: Der Mann verlangt außerdem eine schriftliche Bestätigung, dass "der Wunsch nach Betreuung durch weibliches Fachpersonal rechtlich zulässig und verbindlich ist" – samt offizieller Entschuldigung!

Die Klinikleitung kann den Fall laut "Kronen Zeitung" offiziell aber nicht kommentieren – zumindest noch nicht. "Ich kann das Vorliegen der Beschwerde bestätigen, zum Inhalt aber nichts sagen, weil die Beschwerde noch läuft", erklärt Kliniksprecher Wolfgang Fürweger zur "Krone".

Klinik setzt sich zur Wehr

Allerdings hat die Klinik bereits auf die Beschwerde des Mannes reagiert – und das Spital wehrt sich in dem Schreiben gegen Form von Diskriminierung von Patienten und auch gegen das eigene Personal:

"Die medizinische und pflegerische Versorgung erfolgt je nach Diensteinteilung durch männliches und/oder weibliches Personal. Eine freie Arztwahl ist in einer öffentlichen Krankenanstalt weder vorgesehen noch möglich", zitiert die Tageszeitung die Antwort der Klinik.

Darf man sich Arzt selbst aussuchen?

Zudem seien die Rechtsgrundlagen, auf die sich der Mann beziehe, unrichtig interpretiert, heißt es in dem Bericht weiter. "Keinesfalls rechtfertigen diese, dass Sie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund des Geschlechts diskriminieren dürfen!", heißt es in Richtung des Ehemanns der Frau gerichtet.

Doch wie sieht es eigentlich rechtlich aus? Laut dem Wiener Patientenanwalt Gerhard Jelinek dürfe man sich in einem öffentlichen Spital seinen Arzt jedenfalls nicht selbst aussuchen. "Nein, dafür gibt es keine gesetzliche Grundlage", sagt Jelinek zur "Krone".

FPÖ-Landesrat Martin Antauer
FPÖ Niederösterreich

"Wenn Patientinnen oder Patienten die Behandlung durch Männer oder Frauen aus religiösen Gründen ablehnen, steht das in klarem Widerspruch zu Prinzipien wie Gleichstellung, Neutralität und vor allem: medizinischer Versorgungssicherheit", kommentierte FPÖ-Landesrat Martin Antauer einen aktuellen Beschwerdefall im Uni-Klinikum Salzburg, bei dem ein Moslem ausdrücklich Ärztinnen für die Behandlung seiner Frau gefordert hatte.

Und weiter: "Integration heißt, unsere Regeln und Werte zu akzeptieren – insbesondere in Infrastrukturen wie Krankenhäusern, Kindergärten oder Schulen. Wer dauerhaft hier leben will, muss sich an den Rahmen unserer Gesellschaft anpassen – nicht umgekehrt. Wem das nicht passt, der soll bitte das nächste Flugzeug in Richtung Heimatland nehmen", so Antauer.

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