Wien

Wienerin (20) zu Tode vergewaltigt – Hammer-Urteile

Zwei Männer (31, 26) mussten sich wegen der tödlichen Vergewaltigung einer jungen Wienerin vor Gericht verantworten. Beide bekamen lebenslang!

Die beiden Angeklagten am Tag der Urteilsverkündung im Gerichtssaal, dahinter die Verteidiger Astrid Wagner (stehend) und Manfred Arbacher-Stöger (l.)
Die beiden Angeklagten am Tag der Urteilsverkündung im Gerichtssaal, dahinter die Verteidiger Astrid Wagner (stehend) und Manfred Arbacher-Stöger (l.)
Denise Auer

Der Prozess rund um ein wirklich schockierendes Verbrechen ging am Donnerstagnachmittag am Wiener Landesgericht zu Ende. Vier Tage nach Prozess-Beginn um die tödliche Vergewaltigung in Wien-Floridsdorf an einer 20-Jährigen sind die Urteile nun da!

Geschworenen fällen Urteile

Das Schwurgericht verkündete nach stundenlanger Beratung um kurz nach 17 Uhr für beide Angeklagten folgende (noch nicht rechtskräftige) Strafen wegen Mordes und Vergewaltigung.

lebenslange Jahre Haft für den erstangeklagten Fabian W. (26) mit 6:2 Stimmen der Geschworenen – plus Einweisung! 

lebenslange Haft  für den zweitangeklagten Mitbewohner (31) – einstimmig und ebenfalls mit Einweisung!

"Es ist schwer in Worte zu fassen", hatte die gynäkologische Gutachterin erklärt. So etwas "habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt", meinte ein weiterer medizinischer Sachverständiger zu den verstörten Geschworenen. Wie "Heute" berichtete, sollen zwei Wiener im Frühsommer des Jahres 2022 eine 20-Jährige zu Tode vergewaltigt haben. Die Brutalität und der Sadismus der gemeinsamen Tat ließen den Gerichtspsychiater sogar von "Folter" sprechen – mehr dazu hier

Der Erstangeklagte W. (26) hatte seine Verantwortung bis zum Schluss geleugnet. Die ausgewerteten DNA-Spuren widersprachen seiner Version jedoch. Der Zweitangeklagte H. (31) hatte sich hingegen von Beginn an geständig gezeigt, wollte sich lediglich an entscheidende Details der Tat nicht mehr erinnern und schob seinen Steroid-Konsum als Ursache für die gezeigte Aggressivität vor – auch dem widersprachen Experten vor Gericht.

Vorgespielte Audioaufnahmen gaben am Donnerstag einen verstörenden Einblick in die Vorkommnisse der Tatnacht. Einer Freundin schickte der Vergewaltigung mit Todesfolge verdächtige Wohnungsmieter (26) nach dem errechneten Todeszeitpunkt des Opfers noch genervt eine Voice-Nachricht.

"Ich habe jetzt gerade keinen Kopf für dich, in meiner Wohnung ist alles voll Blut. Mein ganzes Bett ist voller Blut. Mein Couchtisch ist voller Blut. Mein Boden ist voller Blut. Sogar meine Soundbar ist voller Blut, Oida!"

Nicht nur durch diese vorgespielte Tonbandaufnahme werde eine "emotionale Kälte" sichtbar, stellte Gutachter Dr. Hofmann im Anschluss über den Erstangeklagten fest. Seit seiner Jugend leide der Integrationsschüler unter einer Nervenerkrankung, die ihn humpeln und zum Außenseiter werden ließ. Der 26-Jährige weise auch eine verminderte Intelligenz und fehlendes Mitgefühl auf.

"In Sog des Bösen geraten"

Der Hauptangeklagte hatte beim Prozess-Auftakt keinerlei Reue gezeigt, behauptete gar, "in einen Sog des Bösen" geraten zu sein. In einem brisanten Brief nahm der 26-Jährige dann Abschied von seiner getöteten Freundin. "Hy Sami, ich weiß, dass du mich jetzt über alles hasst" – mit diesen Worten hatte der junge Mann sein Schreiben begonnen – "Heute"  wurde der Brief zugespielt.

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    Ein brisanter Brief ist nach der tödlichen Vergewaltigung aufgetaucht.
    Ein brisanter Brief ist nach der tödlichen Vergewaltigung aufgetaucht.
    Denise Auer

    In seinem mit Fehlern gespickten Häf'n-Brief jammerte der Erstangeklagte zudem: "Hoffe, du bist jetzt in besseren Händen und du kannst mir eines Tages verzeihen. Falls nicht, kann ich es verstehen, aber du wirst immer meine kleine Maus bleiben und werde dich in meinen Gedanken in Ehren tragen. Ruhe in Frieden, Samy"

    Beim Prozess hatte der Kurzzeit-Praktikant eines Elektro-Händlers sogar mit zittrigen Händen einen Rosenkranz aus der Tasche gezogen und mit Kugelschreiber seltsame Notizen auf einen Zettel gekritzelt, den er seiner Anwältin Astrid Wagner im Anschluss zusteckte.

    Doch auch das half nichts. Beide Männer haben jetzt jedenfalls reichlich Zeit, um über die schreckliche Tat nachzudenken – sie müssen nämlich nun für lange Zeit ins Gefängnis.

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