Wilde Theorie

Wienerin im Niger entführt – Frankreich unter Verdacht

Anfang des Jahres wurde Eva G. im Niger verschleppt. Bisher glaubte man, dass der IS dahinter steckt. Nun gibt's eine neue Theorie.
Newsdesk Heute
02.06.2025, 15:35
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Bereits am 11. Jänner wurde die seit fast drei Jahrzehnten im Niger lebende 74-jährige Wienerin aus ihrem Haus in der Wüstenstadt Agadez verschleppt. Dem nigrischen Nachrichtenportal "Aïr Info" zufolge werde sie vom IS in der Sahelzone auf malischem Staatsgebiet festgehalten. Dem widerspricht nun der Chef der Militärregierung im Niger, Abdourahamane Tiani.

Der Staatschef machte die ehemalige Kolonialmacht Frankreich für die Entführung verantwortlich. Laut Tiani sei ein gewisser "Boubacrar Dabounguel" von Paris beauftragt worden, "drei Banditen: Momo, Ibrahim und Oumar" zu rekrutieren. Diese hätten die 74-Jährige schließlich entführt.

Mehrere Opfer

Dem Machthaber zufolge seien diese Kriminellen auch für die Entführungen eines Spaniers in Tamanrasset im Süden Algeriens und einer Schweizerin in Agadez im Norden des Niger verantwortlich. Mit diesen Entführungen wolle Frankreich "Investoren abschrecken" und "die Europäische Union zwingen, an der Seite Frankreichs zu bleiben, um nach Niger zurückzukehren", so der Vorwurf.

Seitdem das nigrische Militär den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum im Juli 2023 gestürzt hatte, liegt die ehemalige Kolonie im Streit mit den Franzosen. Niger wirft Frankreich die Ausbeutung des Landes vor. Bis 2020 hatte Frankreich knapp ein Fünftel seines Urans aus dem Niger bezogen. Wie schon seine Nachbarländer hat auch der Niger enge Beziehungen zu Russland aufgebaut.

Meinl-Reisinger trifft EU-Sonderbeauftragten

Unterdessen steht in Österreich der Besuch des EU-Sonderbeauftragten für die Sahelzone, João Cravinho, bevor. Er soll im Bruno Kreisky Forum in Wien einen Vortrag zur Beziehung zwischen der EU und dem Sahel halten sowie die Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos) treffen.

Sein Büro hatte gegenüber der APA erklärt, dass man den Entführungsfall von Eva G. über eine Delegation in Niamey verfolge und mit der zuständigen österreichischen Botschaft in Kontakt stehe, um die entsprechenden Verbindungen vor Ort herzustellen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 02.06.2025, 15:47, 02.06.2025, 15:35
Jetzt Abendausgabe lesen