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Wienerin droht wegen Behörden-Chaos Job-Verlust

Eine 58-jährige Wienerin ist verzweifelt. Nach der Corona-Impfung plagen sie heftige Nebenwirkungen. Und eine Impfbefreiung gestaltet sich schwierig.

Maxim Zdziarski
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Hanelore K. hat bislang keine Impfbefreiung bekommen können.
Hanelore K. hat bislang keine Impfbefreiung bekommen können.
Picturedesk / Leserreporter

Hanelore K. leidet an einer Schilddrüsenunterfunktion. Die 58-jährige Wienerin ließ sich als vorerkrankte Risikopatientin bereits voriges Jahr im Mai gegen das Coronavirus impfen. Gleich nach dem ersten Stich mit dem Pfizer-Impfstoff klagte die "Heute"-Leserin über heftige Kopfschmerzen. Knapp zwei Wochen lang plagte sie sich mit extremer Erschöpfung, Muskel- und Gliederschmerzen ab. Doch sie vertraute auf die Schutzimpfung und entschloss sich im Juni ihr zweites Jaukerl zu holen. Doch seitdem ist ihr Leben nicht mehr das, was er einmal war.

"Ich habe nach dem zweiten Stich ein dauerhaftes Orchester im Ohr. Der Tinnitus lässt mich kaum mehr schlafen. Die Beschwerden, die ich nach der ersten Impfung hatte, wurden auch nicht besser", schildert Hanelore im "Heute"-Talk. Zunächst ging ihr Hausarzt von grippalen Infekten aus. Nun ist er sich sicher, dass die Corona-Impfung die Beschwerden hervorgerufen haben soll. Zudem stehe auch eine mögliche Long-Covid-Diagnose im Raum. 

Alltag ist kaum zu bewältigen

Bis heute kämpft die Wienerin im Alltag mit ihrer Kurzatmigkeit: "Mich überholen ältere Ehepaare auf der Straße. Nach einigen Stufen im Stiegenhaus muss ich bereits eine Pause einlegen. Auch in der Nacht ist an ruhigen Schlaf nicht mehr zu denken. Immer wieder wache ich durch den Tinnitus auf." Seit mehreren Wochen ist die 58-Jährige deshalb regelmäßig im Krankenstand. An guten Tagen, so sagt sie, würde sie versuchen zu arbeiten. An schlechten sei das jedoch gar nicht mehr möglich.

Sie selbst möchte allerdings nicht in Frühpension, sondern noch einige Jahre in der Immo-Branche weiterarbeiten. Jedoch sei das durch die heftigen Nebenwirkungen nach der Impfung nicht mehr möglich. Deshalb hat Hanelore bereits einen Antrag nach dem Impfschadengesetzt eingebracht. Dieser wird bislang noch bearbeitet. Parallel dazu versuchte die Wienerin sich bei einem Amtsarzt ein Impfbefreiungsattest zu holen – vergeblich.

"Könnte Job verlieren"

"Seit 1. Februar habe ich keinen gültigen Grünen Pass mehr und bin defacto im Lockdown", erzählt sie. Daher sei ihr auch bei diversen Kundenterminen der Eintritt ins jeweilige Gebäude verwehrt worden. Dort wo 2G gilt, werde sie nämlich nicht mehr hineingelassen. "Wenn das so weiter geht, kann ich ohne Impfbefreiung unter Umständen meinen Job verlieren", ärgert sie sich weiter. Doch trotz mehrerer E-Mails an die Stadt Wien, das Gesundheitsministerium, die Ärztekammer und den Bundeskanzler höchstpersönlich, konnte ihr seit Wochen niemand weiterhelfen. "Ich werde ständig hin und her geschickt, keiner fühlt sich für die Impfbefreiung verantwortlich." 

Verordnung des Gesundheitsministers fehlt

Die letzte Antwort, die Hanelore vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien noch am Montag bekam, brachte etwas Licht in die Sache. "Das Impfpflichtgesetz ist seit 5.2.2022 in Kraft. Die Verordnung des Gesundheitsministers, in der die Details zum Vollzug geregelt werden, wurde noch nicht veröffentlicht. Vor diesem Hintergrund bitten wir um Verständnis, dass Ihre Eingabe derzeit noch nicht erledigt werden kann", so die schriftliche Antwort. Doch auch das bringt die 58-jährige Angestellte  nicht weiter. Sie hofft nun auf eine baldige Lösung ihres Problems. Wann das sein wird, bleibt allerdings offen.

Die Verordnung dürfte "Heute"-Infos zufolge in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Allerdings wird mit einer regelrechten Flut an Impfbefreiungs-Anträgen gerechnet. Die Verfahren könnten sich über Wochen oder gar Monate ziehen. 

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