Der "Winterfeind" – milde Luft vom Atlantik – erreicht Mitteleuropa und dominiert das Wettergeschehen voraussichtlich bis über Weihnachten hinaus. Klar ist, die Modellrechnungen sind bei einem so weiten Ausblick mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Doch es ist ein klarer Trend erkennbar.
"Die Anomalie der Temperatur in ca. 1500 m zeigt bis vor Weihnachten milde Höhenluft über Mitteleuropa", meldet Fabian Ruhnau von Kachelmannwetter am Montag. Bitter für Schnee-Fans: "Ein nennenswerter Kaltlufteinbruch zeichnet sich aktuell nicht ab."
Zahlreiche weitere Beobachter sehen das ähnlich. Von "Milddüse" und "außergewöhnlicher Wärme" ist die Rede für die kommende Woche.
Auch ORF-Wetterexperte Marcus Wadsak hatte schon am Samstag in seiner Vorschau weißen Weihnachten eine Absage erteilt. St. Pölten wartet seit 17 Jahren – und auch heuer dürfte es mit dem Wintertraum zum Fest nichts werden.
"Milde Zeiten brechen an. Und die dauern.. In Richtung Weihnachten ist keine Kälte mehr in Sicht", so Wadsak. Die Hoffnung schwindet, sollte aber noch nicht völlig aufgegeben werden – dank der Prognose-Unsicherheiten ist auch ein für Schnee notwendiger Temperaturabfall nicht völlig ausgeschlossen.
Am Montag erstrecken sich Tiefs vom Ostatlantik bis nach Skandinavien, sie beeinflussen den Alpenraum aber nur noch am Rande. Ein Tiefausläufer bringt zunächst noch Regen, zieht aber bald ab. Nachfolgend setzt sich hoher Luftdruck durch und somit gestalten sich die folgenden Tage ruhig.
In tiefen Lagen wird dann wieder Nebel bzw. Hochnebel zum Thema, "abseits davon macht sich für die Jahreszeit ausgesprochen milde Luft bemerkbar", schreibt Meteorologe Christoph Matella von der Unwetterzentrale UWZ.
Der Montag beginnt verbreitet nass, Schnee fällt nur mehr im Hochgebirge. Von der Früh weg trocken verläuft der Tag ganz im Süden, am Vormittag trocknet es von Westen her generell ab. In der zweiten Tageshälfte stellt sich in weiten Landesteilen ein Sonne-Wolken-Mix ein, am längsten trüb bleibt es entlang der Nordalpen von Salzburg ostwärts. Im Norden und Osten weht zunächst mäßiger bis lebhafter Westwind, am Nachmittag lässt der Wind nach. Bei 4 bis 13 Grad geht es mit den Temperaturen weiter bergauf.
Am Dienstag halten sich in den Niederungen im Osten, sowie entlang der Donau und in den südlichen Becken meist ganztags zähe Nebelfelder, es bleibt aber trocken. Ansonsten scheint verbreitet und besonders im westlichen und südlichen Bergland häufig die Sonne. Meist werden 6 bis 14, bei zähem Nebel nur um 5 und in etwas erhöhten Lagen etwa am Alpenostrand dagegen bis zu 15 Grad erreicht.
Der Mittwoch hat vor allem im Bergland freundliches und sehr mildes Wetter zu bieten. Ein paar Schleierwolken bleiben harmlos und trüben den Sonnenschein kaum, die meisten Nebelfelder in den Tälern lösen sich auf. Im Donauraum, im östlichen Flachland und ganz im Südosten hält sich der Nebel aber häufig zäh.
Am Donnerstag hält sich in den südlichen Tälern und Becken und im äußersten Osten teils zäher Nebel, im Donauraum steigen die Chancen auf Sonnenstunden an. Sonst dominiert bei ein paar durchziehenden Wolkenfeldern über weite Strecken der Sonnenschein.
