Niederösterreich

Wintergerste aus der Region für Waldviertler Bier

Die Braugerstenernte im Waldviertel ist im vollen Gang. Dabei setzt die Privatbrauerei Zwettl auf Regionalität.

Erich Wessely
Zwettler startet Gerstenernte im Waldviertel
Zwettler startet Gerstenernte im Waldviertel
Philipp Lipiarski

Im Waldviertel ist die Gerstenernte in vollem Gange. Ausgiebige Niederschläge und zahlreiche Sonnentage sorgten dafür, dass die Winterbraugerste früher als üblich schon fast zur Gänze eingebracht ist. In den Bezirken Waidhofen a. d. Thaya und Gmünd wird auf 450 Hektar für die Privatbrauerei Zwettler angebaut. "Rohstoffe aus der Region für die Region", wie Braumeister Heinz Wasner bei einem Pressetermin betonte. Versorgungssicherheit sei so auch in Krisenzeiten garantiert.

Der Norden Niederösterreichs gilt seit langem als relevantes Gersten-Anbaugebiet, zuletzt war auch ein neues Bier vorgestellt worden. Aufgrund der klimatischen Bedingungen ist das Waldviertel gleichzeitig eine der südlichsten Regionen weltweit, in denen Braugerste angepflanzt werden kann. Nicht zuletzt wegen der häufigen Niederschläge seien heuer auch die Bedingungen für die von Februar bis April ausgesäte Sommerbraugerste optimal gewesen, wurde betont.

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    Braumeister Heinz Wasner erklärt, wie aus Gerste Malz wird.
    Braumeister Heinz Wasner erklärt, wie aus Gerste Malz wird.
    Philipp Lipiarski

    Bei der Privatbrauerei Zwettler, zu deren Unternehmensverbund seit 2003 auch die Bierwerkstatt Weitra gehört, setzt man mittlerweile fast gleichermaßen Winter- und Sommerbraugerste ein. Das Verhältnis wurde mit 40:60 beziffert. In Summe werden jährlich rund 3.700 Tonnen Gerste verarbeitet, der Großteil stammt aus der Region. Gebaut wird laut Wasner auf "regionale und kollegiale Partnerschaft mit Landwirten" sowie kurze Transportwege - "weil wir rund um den Schornstein gute Qualität haben".

    Kooperation mit Erzeugergemeinschaft

    Eng kooperiert wird dabei mit der Erzeugergemeinschaft Edelkorn, die 450 Mitglieder zählt, 120 Braugerste-Landwirte vereint und 2.500 Tonnen jährlich an die Privatbrauerei Zwettler liefert. Alfred Sturm von der Erzeugergemeinschaft betonte im Rahmen eines Pressegesprächs an einem Gerstenfeld bei Waidhofen a. d. Thaya die Vorteile der langjährigen Zusammenarbeit inklusive gesicherter Ernteabnahme.

    Bei allem Setzen auf Nachhaltigkeit sei auch Bio-Gerste bzw. das dazugehörige Bier ein Thema, hieß es. Generell werde das kühle Blonde auf biologischer Basis allerdings vom Markt "noch nicht so sehr gewünscht", wie Braumeister Wasner sagte. Angeboten wird es freilich dennoch mit dem aus der Weitraer Bierwerkstatt stammenden "Hadmar".

    Viertel via Gastronomie

    Tiefsitzend sei jedenfalls "das Regionalitätsbewusstsein bei den Konsumenten", sagte Rudolf Damberger, Marketingchef der Privatbrauerei Zwettler. Dies habe nicht zuletzt die Corona-Krise gezeigt. Die Biere aus dem Unternehmensverbund würden vorwiegend im Osten Österreichs verkauft. 75 Prozent des Absatzes läuft laut Damberger über den Lebensmittelhandel, ein Viertel via Gastronomie und Getränkefachhandel. Im Vorjahr wurde mit 195.000 Hektoliter Bier ein Rekordausstoß verzeichnet.

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