"Es ist ein seltsames Gefühl, das ich so natürlich noch nie erlebt habe", erzählte die Star-Wintersportlerin bei "sportnews.bz". Und meinte damit freilich ihr anstehendes Ende vom Profisport. "Das Wissen, dass meine Sportkarriere am Ende dieser Saison zu Ende geht, macht mich einerseits neugierig, andererseits wirft es viele Fragen auf, auf die ich heute noch keine Antwort habe", gab sie Einblicke in ihr Seelenleben.
Wierer möchte nach der aktuellen Saison samt der Olympischen Winterspiele in Cortina, wo die Biathlon-Bewerbe in Antholz – und damit vor der Haustüre – über die Bühne gehen, das Gewehr ins Eck stellen, ihre lange und erfolgreiche Karriere an den Nagel hängen. "Natürlich bedeutet ein Olympiajahr immer ein höheres Maß an Konzentration und Einsatz. Gleichzeitig hat der Umstand, dass es meine letzte Saison ist, es uns ermöglicht, das Training noch individueller auf mich abzustimmen – ohne Rücksicht auf die Jahre danach", erzählte die 35-Jährige weiter.
Bevor der Biathlon-Weltcup Ende November in Östersund startet, absolviert die Südtirolerin gerade ein Trainingslager in Norwegen, gefolgt von sechs Tagen in der Heimat. "Die Arbeit ist dann getan, die Saison kann beginnen", betonte die 35-Jährige.
Alles freilich mit Blick auf Olympia, ohne sich aber selbst Druck aufzuerlegen. "Eine Medaille ist kein Muss, aber ja, Gold wäre natürlich der schönste Abschluss meiner Karriere", schmunzelte Wierer. Nachsatz: "Ich tue alles, was in meinen Möglichkeiten steht, um im Weltcup – und später bei den Olympischen Spielen – in bestmöglicher Form zu sein."
Mit vier WM-Titeln, dazu acht weiteren WM-Medaillen und drei Olympia-Bronzenen bei drei aufeinanderfolgenden Spielen, zwei Gesamtweltcupsiegen und insgesamt 16 Einzel-Erfolgen im Weltcup ist Wierer eine der erfolgreichsten Biathletinnen der letzten Jahre.