Aufregung in Frankreich

Winzer verkaufte falschen Champagner – vier Jahre Haft

Er versetzte spanischen Wein mit Kohlensäure und Aroma und verkaufte ihn als Champagner: Dafür muss ein Winzer aus der Champagne nun hinter Gitter.
20 Minuten
02.09.2025, 19:25
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Vier Jahre Haft, davon zweieinhalb Jahre auf Bewährung, und insgesamt eine halbe Million Euro Schadenersatz: Wenn es um Champagner geht, versteht die französische Justiz keinen Spaß. Winzer Didier Chopin (56) hatte 2022 und 2023 Hunderttausende Flaschen seines gefälschten Champagners verkauft. Diesen hatte er aus günstigen Weinen aus Spanien und der Ardèche-Region mithilfe von Aromen, Zucker und Kohlensäure gepimpt und als echten Schampus verkauft.

Die genaue Zahl der in Frankreich und im Ausland verkauften Flaschen lasse sich wegen betrügerischer Buchführung nicht nachvollziehen, bedauerte Diane De Valbray, Anwältin des Champagner-Verbandes. Aufgeflogen war der Fall 2023, als sich die Leiterin einer Produktionsstätte von Chopins Firma als Whistleblowerin an die Behörden wandte. Diese spricht von fast 1,5 Millionen betroffenen Flaschen. Die noch übrigen Chargen werden laut "Le Parisien" vernichtet.

Der Winzer vertrieb den gepanschten Schaumwein unter seinem Namen als "Champagne Didier Chopin" und unter rund 100 weiteren Markennamen. "Ich habe einen Fehler gemacht, ich bin ruiniert", sagte Chopin am Ende des Prozesses. Seine Frau Karine, die an dem Geschäft beteiligt war, wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Dem Ehepaar wurde verboten, ein Unternehmen zu leiten, zudem dürfen sie fünf Jahre lang keine Tätigkeit im Zusammenhang mit Champagner ausüben.

Anzeige wegen sexueller Gewalt

Champagner darf nur aus handgelesenen Trauben aus dem entsprechenden Anbaugebiet hergestellt werden und gärt in der Flasche. Die französische Bezeichnung ist geschützt.

Der zollrechtliche Aspekt des Falls um den Export gefälschten Champagners wurde auf den 3. Februar 2026 verschoben. Darüber hinaus sieht sich Didier Chopin einem weiteren Gerichtsverfahren wegen Vorwürfen sexueller Gewalt gegenüber, die von mehreren seiner ehemaligen Mitarbeiter erhoben wurden, von denen fünf Anzeige erstattet haben.

{title && {title} } 20 Minuten, {title && {title} } 02.09.2025, 19:25
Jetzt E-Paper lesen