Schock in der Gastronomie-Branche, ein Stück Kaffeehausgeschichte droht veloren zu gehen. Der Bräunerhof, eines der bekanntesten Cafés Wiens, schlitterte in die Insolvenz. Dann der Hoffnungsschimmer: Die Gastro-Größen Mario Plachutta und Peter Friese (Schwarzes Kameel) wollen übernehmen.
Doch ganz fix ist der Deal offenbar noch nicht. Wie "Heute" erfahren hat, wird derzeit im Hintergrund fieberhaft an den letzten Details gearbeitet. Erst in den kommenden Tagen dürfte feststehen, ob die Übernahme tatsächlich so über die Bühne geht, wie zuletzt berichtet wurde.
"Heute" suchte die Antwort vor Ort in der Stallburggasse – und bekam sie in typischer Bräunerhof-Manier serviert. Auf die Frage nach der Zukunft des Lokals meinte ein Kellner kurz und knapp: "Schau ma mal… Wir wissen's selbst ned."
Damit ist klar: Während Gäste und Wien-Fans noch vom Rettungs-Szenario ausgingen, scheint hinter den Kulissen der Deal noch nicht zu 100 Prozent ausgefeilt zu sein. Ob die Rettung durch die Gastro-Größen nur noch auf die formale Unterschrift wartet oder ob er ins Wanken geraten ist, bleibt unklar.
Der Bräunerhof war jahrzehntelang Treffpunkt für Größen wie Thomas Bernhard, Oskar Werner und Helmut Qualtinger. Das Kaffeehaus gilt als Inbegriff der Wiener Kaffeehauskultur – samt Charme und einem Service, das Gäste in Bewertungen immer wieder als "legendär grantig" beschrieben haben.
Mitte Juli folgte der tiefe Fall: Ausstehende Mieten und eine "ungeordnete Buchhaltung" führten zur Insolvenz der bisherigen Eigentümerin. Mehrere Investoren bekundeten Interesse, Plachutta und Friese galten als Favoriten. Die ehemalige Betreiberin ist angeblich untergetaucht.
Ob sie den Zuschlag tatsächlich bekommen, könnte sich in den kommenden Tagen entscheiden. Bis dahin bleibt Stammgästen, Fans – und dem Personal – nur eines: abwarten.