Zwei-Klassen-Medizin

Wirbel um MRT: Tausende könnten nun Geld zurückbekommen

Wer für eine MRT-Untersuchung zahlt, ist meistens schneller dran. Ein Streit darüber  landete beim OGH, das Urteil könnte Folgen haben.
Oberösterreich Heute
16.05.2025, 21:18
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Erst vor wenigen Tagen hat dieser Fall für Schlagzeilen gesorgt: Eine 65-jährige Mühlviertlerin aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung plagten von einem Tag auf den anderen arge Rückenschmerzen: Sie konnte sich fast nicht mehr bewegen.

Ihr Hausarzt vermutete, dass die Lendenwirbelsäule dafür verantwortlich war. Er schickte die Pensionistin zur Magnetresonanztomographie. Die Betroffene rief mehrere Institute an. Aber: Trotz der akuten Beschwerden hätte es erst drei Monate später einen Termin gegeben.

Die kostspielige Lösung: Weil die geplagte Frau nicht länger warten wollte, zahlte sie schließlich 258 Euro für die Untersuchung. Nur zwei Tage nach einem Telefonat mit einem Krankenhaus, kam sie dran. "Das ist ganz schön viel Geld für eine Pensionistin. Wenn das öfters vorkommt, kann ich mir das nicht leisten", kritisiert die Betroffene.

AK kritisiert Zwei-Klassen-Medizin scharf

"Dass wir längst in der Zwei-Klassen-Medizin angekommen sind, ist unbestritten", sagte Arbeiterkammer-OÖ-Präsident Andreas Stangl zu dem Fall. Es brauche mehr Transparenz. Sämtliche Daten über die durchschnittlichen Wartezeiten müssten auf der Website der Krankenanstalten veröffentlich werden, fordert Stangl.

Wie die "Krone" berichtet, landete ein Fall nun vor dem OGH. Eine Oberösterreicherin musste wegen schlechter Werte der Bauchspeicheldrüse nach einer Blutuntersuchung zum MRT. Einen Termin hätte sie aber erst in zwei bis zweieinhalb Monaten bekommen.

Die Frau ging zu einem privaten Institut, zahlte 360 Euro, kam sofort dran. Das wollte sich die Patientin dann nicht gefallen lassen und zog vor den OGH. Richtungsweisende Entscheidung: die Frau bekam letztendlich 128,13 Euro zurück. Das könnte Folgen haben: Alleine in OÖ werden jährlich rund 100.000 MRT-Untersuchungen durchgeführt.

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