Oberösterreich

Wirt zu Rauchverbot in Schanigärten: "Das bringt nix"

Geht es nach der Wiener Ärztekammer, soll Rauchen in Gastgärten verboten werden. Einem bekannten OÖ-Wirt schmeckt dieser Vorschlag gar nicht. 

Johannes Rausch
Ein Plan der Wiener Ärztekammer zum Rauchverbot in Schanigärten sorgt für Kritik. (Symbolbild)
Ein Plan der Wiener Ärztekammer zum Rauchverbot in Schanigärten sorgt für Kritik. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Dieser Satz sorgt derzeit für viel Wirbel: "Nach dem Rauchverbot in der Gastronomie ist der nächste logische Schritt das Rauchverbot im Schanigarten, um Nichtraucher zu schützen und nicht mehr belästigt zu werden."

Er kommt von Erik Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident in der Ärztekammer für Wien. Hintergrund seiner Forderung war der Weltnichtrauchertag am Mittwoch. 

"Raucher gehen dann woanders hin"

Doch wie steht die Gastronomie – nach Corona-Pandemie und in Zeiten der Teuerung – zu dieser Idee? "Ich glaube nicht, dass ein Rauchverbot etwas bringt", sagt der oberösterreichische Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger im Gespräch mit "Heute". "Das führt zu Unmut. Unser gemeinsames Ziel muss sein, dass Raucher weniger werden."

"Durch dieses Rauchverbot werden es nicht weniger Raucher." OÖ-Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger

Der Plan der Wiener Ärztekammer sei aber der falsche Ansatz. Denn dadurch würde es nicht weniger Nikotin-Konsumenten geben. "Die Raucher gehen dann woanders hin, zum Beispiel ins Vereinsheim oder in den Privatbereich."

Es brauche definitiv Maßnahmen, aber man dürfe nicht die Gastronomie "schikanieren". Grundsätzlich könne das Gaststättengewerbe nicht zum Raucherschutz beitragen, betont der Wirt. 

Bei einem Verbot würden Raucher in Vereinsheime oder in den Privatbereich ausweichen, so Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger.
Bei einem Verbot würden Raucher in Vereinsheime oder in den Privatbereich ausweichen, so Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger.
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Rauchverbot soll ausgedehnt werden

Ende vergangenen Jahres kündigte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) an, das Rauchverbot österreichweit auszuweiten. Konkret soll es auf "zusätzliche Orte im Freien" ausgedehnt werden. Darunter fallen etwa "Kinderspielplätze und Freizeitflächen für Kinder und Jugendliche".

Zusätzlich soll das bereits bestehende Rauchverbot in Autos – wenn sich Kinder im Fahrzeug befinden – so ausgebaut werden, dass der Lenker die Einschränkung "kontrollieren" müsse.

Mehr junge Wiener rauchen

Aktueller besorgniserregender Hintergrund: Nach Angaben der Sucht- und Drogenkoordination rauchen seit Corona mehr junge Menschen in Wien. Auch nach der Pandemie habe sich der Anstieg fortgesetzt. Laut Bericht würden rund 21 Prozent der Wienerinnen und Wiener nach wie vor täglich oder fast täglich zu Zigarette, Zigarre oder Pfeife greifen.

Andere Länder greifen bereits hart durch: Auf den Balearen gilt in diesem Sommer an 28 Stränden ein Rauchverbot. Nach Angaben der "Mallorca Zeitung" ist Qualmen auf neun Stränden der beliebten Ballermann-Insel ab sofort nicht mehr erlaubt.

"Negativen Einfluss aufs Gehirn"

Zum Weltnichtrauchertag fragte "Heute"  die Psychotherapeutin Monika Spiegel, warum Nikotin derart abhängig macht, wieso es vielen so schwer fällt, die Finger von der Zigarette zu lassen und welche Alternativen helfen können.

"Ganz egal, um welches Suchtmittel es sich handelt, Tatsache ist, dass es einen negativen Einfluss auf das Gehirn hat", erklärt Spiegel. Eine wichtige Rolle spiele hier in erster Linie der Botenstoff Dopamin, der vor allem bei Jugendlichen massiv aktiviert werde.

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