Am Weg nach Gmunden, den Traunstein im Blick, liegt Pinsdorf. In der 4.000-Einwohner-Gemeinde betreibt Christine Engl-Grafinger (46) mit ihrem Mann das "Dorfhotel". Wie geht sie mit den Teuerungen um? "Heute" hat mit der leidenschaftlichen Wirtin gesprochen. Für die aktuelle Lage findet die 46-Jährige drastische Worte.
"Die Gastronomie, so wie wir sie betreiben, rechnet sich derzeit fast nicht mehr", sagt Christine Engl-Grafinger (46) zu "Heute".
Die Gastronomin erklärt, wo es derzeit massiv hapert. Rindfleisch sei "extrem teuer" geworden. "Ein Steak habe ich jetzt von der Speisekarte gestrichen, das kann ich nicht um 28 Euro anbieten", so Engl-Grafinger. Grundsätzlich habe sie "moderate Preise", betont sie: "Ein Schweinsschnitzel mit Beilage und Salat kostet bei mir 15,90 Euro." Erhöhen sich aber ihre Kosten, müsse auch der Preis angepasst, sprich: erhöht, werden.
Auch beim Bier wird sie künftig etwas draufschlagen. Hintergrund: Einige Brauereien haben erst kürzlich ihre Preise erhöht. "Für eine Halbe Zipfer verlange ich 4,90 Euro, werde aber leider bald auf 5 Euro erhöhen müssen." Andernfalls würde es sich nicht mehr rentieren.
Auch die Bürokratie mache das Leben der Gastronomen schwer, ärgert sich Engl-Grafinger. "Ich sehe schon schwarz", gibt sich die kämpferische 46-Jährige ratlos.
Ein Aspekt, der vor allem Landgasthäuser immer mehr betrifft: "Die Stammtische werden weniger. Früher gab es quasi täglich einen Stammtisch, du hast keinen Platz bekommen, weil es so voll war. Heute gibt es nur mehr einen im Monat."
„Früher gab es quasi täglich einen Stammtisch, du hast keinen Platz bekommen, weil es so voll war. Heute gibt es nur mehr einen im Monat.“Christine Engl-Grafingerbetreibt das Dorfhotel in Pinsdorf
Die Gesellschaft habe sich geändert, stellt Engl-Grafinger nüchtern fest: "Nach der Probe oder dem Training sitzen die Leute im Vereinsheim und nicht am Stammtisch."
