Tausende Wirtinnen und Wirte im ganzen Land kämpfen derzeit mit Herzblut und viel Einsatz gegen die Gastro-Krise. Die Energiepreise in Österreich sind auch im internationalen Vergleich extrem stark gestiegen, die Personalkosten sowieso, auch die Rohstoffpreise gehen weiter nach oben. Die Folge: Regelmäßig können Zahlungen nicht mehr geleistet werden, oftmals beantragen dann öffentliche Stellen wie die Gesundheitskasse ein Konkursverfahren.
Michael Fürtbauer ist ein Branchenkenner. Der Oberösterreicher führte bis vor kurzem den berühmten Kirchenwirt in Ohlsdorf (Bez. Gmunden), ist auch Politiker, sitzt für die FPÖ im Nationalrat in Wien. Seine Analyse: Seit Corona seien die Besucherzahlen vor allem bei den jungen Gästen eingebrochen. Von der aktuellen Regierung fordert er eine Steuersenkung.
„Wenn die Energiekosten weiter steigen, wird das gemeinsam mit den höheren Kosten aufgrund der CO2-Steuer Auswirkungen auf die Preisgestaltung haben.“Michael Fürtbauerehemaliger Wirt und FPÖ-Abgeordneter
Welche Produkte könnten heuer noch teurer werden? Im Gespräch mit "Heute" wagt er eine Prognose. "Bier wird in jedem Fall teurer." Ein flächendeckender Bierpreis von fünf Euro könne bald Realität sein.
Er erklärt: "Laut KMU-Bericht bilden die Wirte mit einer Rendite von 4,7% vom Umsatz, gemeinsam mit dem Handel, das Schlusslicht. Wenn die Energiekosten weiter steigen, wird das gemeinsam mit den höheren Kosten aufgrund der CO2-Steuer Auswirkungen auf die Preisgestaltung haben."
Einsparungen seien schwierig, "wenn man nicht an der Qualität bei den Produkten und beim Personal einsparen möchte." Eine geringe Möglichkeit bestünde über Einkaufsgemeinschaften.
Er glaubt, dass sich die Gastro vom klassischen Wirtshaus wegentwickeln wird. Sein Ausblick: "Die Systemgastronomie wird eine immer größere Rolle spielen." Düster: In kleineren Ortschaften und Gemeinden werde es künftig gar keine Gasthäuser mehr geben. "Es verschiebt sich alles in Richtung große Ballungszentren und Einkaufszentren, wie es im Handel auch der Fall ist." Die Frequenz am Land sei zu niedrig und der Personalaufwand zu groß. Auch die Bürokratie erfordere einen zu hohen finanziellen Aufwand.