Es war ein weiterer Paukenschlag rund um den insolventen Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau). Mittwochnachmittag setzte der Vorstand des Innviertler Traditionsunternehmens neue Maßnahmen zum "langfristigen Erhalt der Arbeitsplätze". Wie berichtet, wird von 1. Mai bis 31. Juli eine neue Betriebsvereinbarung in Kraft treten.
Was ändert sich für die Beschäftigten jetzt? Die bei KTM übliche Sommerpause wurde von August auf Juli vorverlegt. Und: Die Vollarbeitszeit wurde auf 30 Stunden pro Woche mit aliquoter Anpassung der Lohn- und Gehaltsbezüge für den Zeitraum der Vereinbarung heruntergesetzt.
"Heute" wollte mit Personen sprechen, die bei KTM beschäftigt sind, bereits gekündigt wurden oder gekündigt haben. Wie ist die Stimmung derzeit vor Ort? Wie denken sie über diese neuen Maßnahmen?
"Ich bin froh, dass ich nicht mehr dort bin", sagt eine ehemalige Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte. Fast 20 Jahre war sie im Unternehmen tätig. Zuletzt sei es beim Zweirad-Giganten "schwierig" gewesen, betont sie. "Es war nicht mehr so wie früher."
KTM betonte am Mittwoch, dass die Schritte darauf abzielen, die "Arbeitsplätze zu erhalten". Gerüchte über den Abbau von Jobs seien "gegenstandslos". Als Grund für die Änderungen wurden Verzögerungen bei Materiallieferungen angegeben, die durch Liquiditätsengpässe im Zuge des Sanierungsverfahrens entstanden sind.
Der Vorstand gibt sich zuversichtlich, dass bereits im August die Produktion im Vollbetrieb auf vier Bändern wieder aufgenommen werden kann.
Gottfried Neumeister, CEO und Vorstandsvorsitzender der KTM AG – Nachfolger von Stefan Pierer – sprach von "sehr herausfordernden Zeiten". Alle getroffenen Entscheidungen würden auf zwei Dinge abzielen: Eine erfolgreiche Zukunft von KTM und die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze.