Seit Wochen gab es beim Gerüchte über die Zukunft von KTM-Boss Stefan Pierer. Wie der Konzern am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekanntgab, tritt Pierer nun von der Spitze des kriselnden Konzerns ab. Sein Nachfolger ist bereits fix.
Weniger als 24 Stunden vor den Prüfungstagsatzungen der KTM-Insolvenz zieht der Eigentümer nun Konsequenzen. Neu auf dem Chefsessel des Unternehmens in Mattighofen (Oberösterreich) ist Gottfried Neumeister.
Neumeister ist erst im September ins Unternehmen eingetreten. Nur vier Monate später übernimmt er den Vorstandsvorsitz in der Pierer Mobility AG und der KTM AG. Pierer wird ihn durch den Sanierungsprozess als Co-Geschäftsführer begleiten, heißt es.
Parallel zum Wechsel an der Unternehmensspitze informierte die Pierer Mobility AG auch über die vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Krisenjahr. Der Umsatz 2024 sank auf 1,9 Milliarden Euro. An die Händler waren 292.497 Motorräder abgesetzt worden – das bedeutete einen Rückgang von 21 Prozent im Vergleich zu 2023.
Das Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit vor Abschreibungen wird sich auf minus 300 Millionen Euro belaufen, dabei seien notwendige Wertberichtigungen im Rahmen des Sanierungsverfahrens noch gar nicht berücksichtigt.
Wegen der Insolvenz wurden bei dem Konzern aus Mattighofen seit Anfang 2024 mehr als 1.800 Mitarbeiter abgebaut, "Heute" berichtete. Allein im Sanierungsverfahren waren es rund 520 Beschäftigte, die gehen mussten.