Im Linzer Stadtteil Urfahr sind Kunden eines Supermarkts verunsichert. Gerüchte machen die Runde, dass die Billa-Filiale in der Freistädter Straße 2/4 schließt.
Das Geschäft hatte bereits einmal mit großem Mitarbeitermangel zu kämpfen, suchte händeringend neue Beschäftigte. Ein Zettel auf einer Glasscheibe kündigte an: "Wegen der derzeitigen Personalsituation wird die Bedienung der Feinkost ab 3. Juli geschlossen!!!".
Die Rewe International AG mit Sitz in Wiener Neudorf (Bez. Mödling/Niederösterreich) gehört zur deutschen Rewe Group, einem der führenden Handels- und Touristikkonzernen Europas. Mit mehr als 2.570 Geschäften – darunter Billa, Billa Plus, Bipa, Penny, und Adeg – ist sie der Branchenführer in Österreich. "Heute" wollte vom Unternehmen wissen, ob die Behauptungen über eine drohende Stilllegung stimmen.
"Aktuell gibt es zu einer Schließung der Filiale keine verfügbaren Informationen", antwortet die Presseabteilung der Rewe International AG auf Anfrage.
Bei Billa sind derzeit in Österreich über 30.000 Mitarbeiter in rund 1.300 Märkten beschäftigt. In Oberösterreich gibt es 157 Standorte, 31 davon in Linz.
Wie ist die momentane Lage in der Branche? "Das Geschäftsjahr 2024 war von einem schwierigen Marktumfeld für den Lebensmitteleinzelhandel geprägt", heißt es in der Aussendung. Nach einer hohen Inflation 2023 sei der Konzern in einigen Märkten mit "Rezessionstendenzen konfrontiert".
„Das Geschäftsjahr 2024 war von einem schwierigen Marktumfeld für den Lebensmitteleinzelhandel geprägt.“Rewe International AGauf "Heute"-Anfrage
Außerdem sei die Kaufzurückhaltung der Verbraucher "spürbar", was die erfolgreiche Geschäftsentwicklung "zusätzlich erschwert". Man sei dennoch gut durch das Jahr navigiert und konnte die "starke Marktposition nicht nur halten, sondern in einigen Ländern sogar ausbauen".
Die Teuerung macht vor dem Supermarkt nicht halt. Ein aktueller Report des Umfrageinstituts IMAS zeigt eine dramatische Entwicklung: 40 Prozent der Befragten gaben an, sich beim Einkaufen noch mehr einzuschränken als noch vor fünf Jahren. Bei den Frauen sind es gar 45 Prozent und bei den Über-60-Jährigen immerhin 42 Prozent.