Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Trotzdem wollte die American University of Beirut von 200 Studienteilnehmern wissen, welche Lippen sie an einer KI-generierten Frau am attraktivsten finden.
Das Ergebnis? Die Analyse zeigt, dass ein Verhältnis von Ober- zu Unterlippe (U/L) zwischen 0,618:1 und 1:1 der perfekte Schmollmund darstellt. Außerdem wird eine Oberlippenhöhe von 25 Prozent der Halblippenbreite als Teil eines schönen Schmollmund bewertet.
Ob die Maße so bei Angelina Jolie (50) oder Megan Fox (39) ebenfalls stimmen? Zumindest werden die beiden Schauspielerinnen häufig als Vorzeigebilder der perfekten Lippen verwendet. In der Studie, die im "Plastic & Reconstructive Surgery-Global Open" publiziert wurde, heißt es: "Viele Patienten bringen Bilder von Prominenten mit und zeigen Interesse daran, nicht nur schön zu werden, sondern auch so auszusehen wie 'Hollywoodstars', wobei sie Ergebnisse erwarten, die in keinem Verhältnis zu den gängigen Schönheitsstandards stehen."
Gezeigt wurde den Befragten zwei Sets an Bildern, die jeweils dieselbe Frau mit unterschiedlichen Lippen zeigten. Die Fotos wurden mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Ausgehend vom festgelegten goldenen Standard-Lippenverhältnis (U/L) zwischen 0,618:1 und 1:1 wurde ein erster Satz Bilder mit unterschiedlicher Lippenfülle erstellt (Abb. 1).
"Die Bewertung der ersten Reihe von Bildern zeigt deutlich, dass eine Überblähung der Lippen (…) in hohem Masse als unästhetisch und unattraktiv angesehen wird", schreiben die Forscher in ihrer Studie.
In der zweiten Gruppe von Fotos wurden verschiedene U/L-Verhältnisse bei verschiedenen Lippenvolumina präsentiert (Abb. 2).
Während übervolle Lippen als am wenigsten attraktiv bewertet wurden, wurden ausgewogene Lippen als schön angesehen.
Leider komme es immer häufiger vor, dass Patienten überbehandelt werden und Ärzte übereifrig sind, teilen die Verfasser der Studie mit. Social Media habe einen Einfluss auf die Wahrnehmung von Schönheit. Doch die Daten der Umfrage bestätigen noch etwas anderes: "Dass die goldenen Standards der Ästhetik konstant bleiben und die übertriebenen Wünsche einiger Patienten nicht allein auf den Einfluss der sozialen Medien zurückzuführen sind, sondern wahrscheinlich auf die sozialen Medien in Kombination mit zusätzlichen persönlichen prädisponierenden Faktoren."
Die Forscher erhoffen sich durch die Veröffentlichung ihrer Erkenntnisse, dass Lip Filler weniger häufig in Erwägung gezogen wird. Dafür sollen sich Menschen vermehrt für ein natürlicheres Aussehen entscheiden.