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WKÖ-Chef Mahrer fordert: "Wir müssen alles aufsperren"

WKÖ-Chef Harald Mahrer äußerte sich in einer Pressekonferenz zum Thema Lockdown und erklärt: "Alle wollen arbeiten und nicht Bittsteller sein."

Amra Duric
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Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, über die Schließungen: "Ich halte es für skandalös und ein Drama, dass wir wieder Betriebe geschlossen haben, die nachweislich nicht zum Infektionsgeschehen beitragen. Solche Betriebe sind auch in anderen Ländern nicht geschlossen."
Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, über die Schließungen: "Ich halte es für skandalös und ein Drama, dass wir wieder Betriebe geschlossen haben, die nachweislich nicht zum Infektionsgeschehen beitragen. Solche Betriebe sind auch in anderen Ländern nicht geschlossen."
Sabine Hertel

Der Hauptausschuss des Nationalrats beschloss am Dienstagnachmittag die Verlängerung des aktuellen Lockdowns um zehn Tage – also bis 11. Dezember. Weiter gilt: Wer bereits geimpft ist, soll bis 12. Dezember im Lockdown sein müssen – verspricht zumindest die Regierung. Für jene, die sich ihren Erst-, Zweit- oder Drittstich noch nicht abgeholt haben, sollen die Ausgangssperren länger gelten. Die genaue Dauer ließ die Regierung aber offen. In einer Pressekonferenz äußerte sich heute WKÖ-Präsident Harald Mahrer zum Lockdown und dem aktuellen Stand der Öffnungen zu Wort.

Wintertourismus steht auf dem Spiel

Vor Pressevertretern erklärte Mahrer: "Wir haben Pandemiebedingt durchaus schwierige Zeiten. Ich glaube wir spüren alle, wie angespannt die Situation in Österreich und Europa ist." Laut dem WKÖ-Chef wurden in den vergangenen Monaten immer wieder Vorschläge gemacht, um die Pandemie zu bekämpfen. "Wir haben hätten angeregt Dinge anders zu machen. Wir sind sehr enttäuscht, dass viele dieser Dinge nicht oder zu spät passiert sind. Ich halte es für skandalös und ein Drama, dass wir wieder Betriebe geschlossen haben, die nachweislich nicht zum Infektionsgeschehen beitragen. Solche Betriebe sind auch in anderen Ländern nicht geschlossen."

"Ich will nicht in drei Monaten wieder da stehen und das selbe einfordern. Die Betriebe müssen für die politischen Versäumnisse bezahlen. Deshalb fordern wir fordern mit dem angesagten Datum Öffnungen. Alle wollen arbeiten und nicht Bittsteller für staatliche Hilfen sein." 

Für Mahrer ist es besonders unverständlich, dass Hotels nicht offen bleiben dürfen. "Sie haben 2G und verlangen zusätzlich einen negativen PCR-Test und trotzdem hat man die geschlossen. Das ist ein Skandal, wenn die weiter geschlossen halten müssen. In den Nachbarländern lacht man sich schon einen Ast ab." Personalmangel und ein drohender Verlust des Wintertourismus stehen laut Mahrer derzeit auf dem Spiel. "Mein dringender Appell ist alles dort aufzumachen. Das gilt aber auch für Handel, Gastronomie und körpernahe Dienstleiter wie Friseure und Masseure. Wer glaubt denn bitte tatsächlich, dass Floristen zum Pandemiegeschehen beitragen." 

Kein 2G-Plus am Arbeitsplatz

Der WKÖ-Chef fordert auch die Öffnung der Kulturbetriebe. "Ich will nicht in drei Monaten wieder da stehen und das selbe einfordern. Die Betriebe müssen für die politischen Versäumnisse bezahlen. Deshalb fordern wir fordern mit dem angesagten Datum Öffnungen. Alle wollen arbeiten und nicht Bittsteller für staatliche Hilfen sein."

Dass am am Arbeitsplatz künftig 2G-Plus herrschen könnte, also Geimpft und Genesen plus negativen PCR-Test, kann sich Mahrer nicht vorstellen. "Diese Infrastruktur ist für das Testen nicht vorhanden. Ich glaube, das ist auch nicht in der Gastronomie umsetzbar." Dass ein Lockdown-Ende am 12. Dezember auch ein Lockdown-Ende für Ungeimpfte bedeuteten könnte, glaubt der WKÖ-Präsident nicht. "Ich will nicht, dass die Politik alle zwei Wochen ihre Meinungen ändert. Es ist mir wichtig, dass wir ein Regelsystem haben das funktioniert. Das bedeutet politische Führung, wenn wir sie präsentiert bekommen."