Es war neuerlich Superstar Lionel Messi, der in seinem 1.002. Spiel als Profi die Südamerikaner mit einem Traum-Elfmeter in der 34. Minute mit 1:0 in Front schoss, damit sein elftes WM-Tor erzielte und nun Argentiniens alleiniger Rekordtorschütze ist, Gabriel Batistuta hinter sich ließ. Julian Alvarez fixierte mit einem Doppelpack (39., 69.) den Finaleinzug, den sechsten in der WM-Geschichte Argentiniens.
Damit bekommen es die "Gauchos" am Sonntag (16 Uhr) mit dem Sieger der Partie Frankreich gegen Marokko zu tun. Kroatien, der amtierende Vize-Weltmeister, ist gescheitert.
Argentinien-Coach Lionel Scaloni kehrte gegen Kroatien zum ursprünglichen 4-3-3-System zurück, bot Nicolas Tagliafico als Linksverteidiger statt des gelbgesperrten Marcos Acuna auf. Leandro Paredes kam zur Verstärkung des Mittelfelds zurück in die Formation. Die Kroaten traten gegenüber dem Viertelfinale gegen Brasilien unverändert auf, Coach Zlatko Dalic vertraute derselben Startelf.
Im Lusail Iconic Stadium, der Final-Arena des Wüsten-Turniers, begannen beide Teams im Schongang. Kroatien hatte viel den Ball, ohne aber für Gefahr zu sorgen, die Argentinier versuchten zunächst die Null zu halten. Bis auf einen Abschluss von Dejan Lovren von der Strafraumgrenze (17.) und einen Schupfer von Ivan Perisic, vermutlich aus Abseitsposition, gelang dem amtierenden Vizeweltmeister offensiv wenig.
Die Südamerikaner kamen nach verhaltenen 20 Startminuten in die Partie, und waren mit einem gut aufgelegten Messi schnell das gefährlichere Team. Enzo Fernandez scheiterte in der 25. Minute an Keeper Dominik Livakovic. In der 32. Minute stand der kroatische Schlussmann neuerlich im Fokus, foulte den alleine aufs Tor stürmenden Alvarez (32.), der seinem Bewacher Lovren entwischte. Schiedsrichter Daniele Orsato zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt, zückte die gelbe Karte. Diese Chance ließ sich Messi nicht entgehen schoss wuchtig hoch ins rechte Eck ein – 1:0 (34.).
Nur fünf Minuten später fixierte Alvarez dann den argentinischen Doppelpack, lief nach einem Konter aus einer kroatischen Ecke entstanden alleine auf das kroatische Tor zu, tankte sich mit etwas Ballglück in den kroatischen Strafraum und spitzelte den Ball zum 2:0 über die Linie (39.). Ein Treffer, der Wirkung zeigte, denn die Kroaten wankten, schleppten sich in die Halbzeitpause. Nur Livakovic verhinderte gegen Alexis Mac Allister (42.) den dritten Gegentreffer.
Die "Vatreni" versuchten, mit etwas Schwung aus der Kabine zu kommen, allerdings agierte das sonst so ballsichere Mittelfeld um Superstar Luka Modric zunehmend ungenauer und hektischer. So war es neuerlich Livakovic, der sein Team in der 58. Minute vor dem entscheidenden Gegentreffer bewahrte, einen Messi-Schuss abwehrte (58.).
In der letzten halben Stunde startete der amtierende Vize-Weltmeister eine Drangphase, verpasste durch einen Lovrren-Kopfball in der 62. Minute den Anschlusstreffer. Das rächte sich schließlich nur sieben Minuten später, denn da schoss Alvarez einen Traum-Konter zum 3:0 ab, wurde von Messi stark in Szene gesetzt – die Entscheidung im Spiel. Mac Allister verpasste dann mit einem Abschluss neben das kroatische Tor den vierten Treffer (82.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die "Vatreni" bereits resigniert, Kapitän Modric ausgewechselt. Ein Ehrentreffer war Kroatien nicht vergönnt, auch, weil Argentiniens Keeper Emiliano Martinez einen abgefälschten Schuss von Lovro Meijer in der 89. Minute im Nachfassen fing.