WM 2022
WM-Reporter sieht "Gelb" wegen Regenbogen-Band
Aufregung bei der WM wegen Toleranz-Symbolen! Die Teamkapitäne dürfen nicht mit der "One Love"-Armbinde spielen, auch Reporter bekommen Probleme.
In Katar ist nicht nur das Klima anders. Schon vor dem WM-Auftakt wurde heftig darüber diskutiert, dass Menschenrechte beim Gastgeberland nicht eingehalten werden und zum Beispiel Homosexuelle verboten werden. Nationalmannschaften und Gäste versuchen nun, im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein Zeichen zu setzen. Mit bescheidenem Erfolg. Die FIFA verbot etwa den Teamkapitänen, mit der "One Love"-Armbinde zu spielen.
Doch nicht nur auf dem Rasen gibt es Probleme. Auch einige WM-Berichterstatter tragen mit Stolz die Regenbogen-Farben. Eine BBC-Reporterin etwa trug sie während der Berichterstattung beim England-Auftaktmatch gegen den Iran (6:2). Vom ZDF gab es ein ähnliches Zeichen beim Duell zwischen den USA und Wales (1:1). Auch Reporter Heiko Niedderer kam mit einem Regenbogen-Band ins Stadion – und bekam prompt Ärger mit den Sicherheitskräften.
Der Deutsche ist für die "Bild" in Katar im Einsatz. Vor seiner Abreise nach Katar kaufte er ein Regenbogen-Schlüsselband und ein dazupassendes Armband. Als er das Stadion beim England-Match betrat, gab es beim Sicherheits-Check laut seinem Bericht noch keine Probleme. Bei der Abreise aber schon.
Obwohl Niedderer die Arena in einem Pulk verließ, sei er gezielt von einem Security angesprochen worden. "Ich wollte sie nur informieren - ziehen Sie das besser nicht mehr an", habe der Mann gesagt. Auf Niedderers Nachfrage nach den Grund meinte er: "Es ist verboten. Heute hatten Sie Glück, aber beim nächsten Mal nicht mehr."
Für den Reporter klingt das nach einer "Gelben Karte" für seinen Aufenthalt in Katar. Das deutsche Nationalteam startet übrigens am Mittwoch gegen Japan in das Turnier. Kapitän Manuel Neuer wird wie berichtet nicht mit der "One Love"-Armbinde auflaufen. Auch der DFB knickte vor den Vorgaben der FIFA ein – es hätte nicht nur eine Geldstrafe, sondern auch Gelb für den Teamkapitän gedroht.