Der ehemalige Leiter des Wiener Burgtheaters, Claus Peymann, ist tot. Die Legende des Theaters verstarb am 16. Juli, im Alter von 88 Jahren. Wie aus dem Umfeld seiner langjährigen Weggefährten bekannt wurde, erlag Peymann einer langen, schweren Krankheit.
Die Nachricht seines Todes trifft nicht nur das deutschsprachige Theater tief – auch viele Weggefährten in Österreich trauen um den Regisseur. Unter ihnen auch Moderatorin Claudia Stöckl, die sich mit rührenden Worten von Claus verabschiedet – und an eine besondere Begegnung im Juni 1999 erinnerte.
"Es war ein heißer Sommertag. Claus Peymann hatte das Fenster seines Büros im Burgtheater geöffnet, er blickte auf den Burggarten und philosophierte über die Schönheit der Rosen", erinnert sich Stöckl zurück.
Dann frage sie ihn, ob er ein Romantiker sei. Peymanns Antwort: "Romantisch? Sie fragen mich, ob ich ein Romantiker bin? Solche Fragen werfen mich aus der Bahn. Wer würde sich trauen, mich zu fragen, ob ich ein Romantiker bin?" "Ich natürlich!", antwortete Stöckl.
Daraufhin sprachen die beiden über die Romantik, über seine frühe Ehe und den Zusammenbruch von Liebe. Damals sagte er: "Ich bin für jede Trennung dankbar, weil sie mir jeweils neue Aufbrüche ermöglicht haben. Weil sie als Mensch hervortreten in eine andere Dimension aus solchen Krisen."
Die Moderatorin hat es als eine magische Begegnung in Erinnerung behalten. Damals sagt Claus: "Wo ich stehe, ist die Mitte". Heute schreibt Stöckl: "Jetzt ist das woanders – oben? Jedenfalls in einer anderen Dimension."