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Wöber: "Keiner von uns für die EURO aufgedrängt"

Heute Redaktion
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Maximilian Wöber streift nach dem 0:1 enttäuscht über den Platz in Riga.
Maximilian Wöber streift nach dem 0:1 enttäuscht über den Platz in Riga.
Bild: GEPA-pictures.com

Enttäuschender Abschluss der EM-Quali. Das EURO-Ticket war sicher. Die 0:1-Pleite in Lettland versetzt der Euphorie ein jähes Ende. Es steht ein dickes Fragezeichen hinter der Kaderbreite.

Teamchef Franco Foda nützte die vorzeitige Qualifikation für die EURO nach dem Sieg über Nordmazedonien und schickte seine Stammkräfte heim. Marko Arnautovic, David Alaba und Co. wurden zu ihren Klubs entlassen. Der zweite ÖFB-Anzug sollte einen Testlauf bekommen.

Das B-Team blamierte sich in Lettland. Gegen den Gruppenletzten, der zuvor in neun Spielen keinen einzigen Punkt und nur zwei Tore erreicht hatte. Österreich verlor in Riga verdient. Nach sieben ungeschlagenen Spielen brachte der ideenlose, blamable Auftritt die EURO-Teilnehmer wieder "auf den Boden der Realität" zurück, wie ein enttäuschter Aleksandar Dragovic sagte.

Durchwachsene Debüts

Mit Wolfsburg-Goalie Pavao Pervan, LASK-Wirbelwind Thomas Goiginger und dem Linzer Wingback Reinhold Ranftl feierten drei Spieler ihr Debüt. Pervan hielt gut, hatte beim Gegentor keine Chance. Goiginger wirbelte nicht. Eigentlich fiel seine Anwesenheit auf dem stumpfen Graugrün in der lettischen Hauptstadt kaum auf. Ranftl wollte nach seiner Einwechselung in der Schlussphase für Tempo sorgen, konnte seine verunsicherten Kollegen aber nicht mit seinem Eifer anstecken.

Wöber selbstkritisch

Andere Spieler, die sonst meist auf der Bank zusehen müssen, nützten ihre Chance ebenso wenig wie beispielsweise Goiginger. Es war eine Möglichkeit, sich zu präsentieren, Anspruch auf einen Stammplatz anzumelden.

Wie formulierte es Salzburgs Maxi Wöber doch treffend nach dem Schlusspfiff? "Die Frage, ob sich irgendwer aufgedrängt hat für die EM, ist überflüssig." Das betrifft auch ihn selbst. Andreas Ulmer ist im Normalfall linkshinten gesetzt, Martin Hinteregger als linker Innenverteidiger.

Stotternder Motor

Kapitän Julian Baumgartlinger, der selbst einen blassen Auftritt hingelegt hatte, attestierte: "Eine gewisse Nervosität war beim einen oder anderen auch zu erkennen."

Der Leverkusen-Motor hatte gemeinsam mit Stefan Ilsanker im Mittelfeld Kontrolle und Präzision vermissen lassen. Kein Wunder, Ilsanker fehlt die Spielpraxis nicht nur unter Foda. Bei Leipzig kommt er noch weniger zum Einsatz. Nervös müssten diese beiden aber eigentlich nicht sein mit ihrer internationalen Erfahrung.

Florian Grillitsch ließ vor ihnen seine Klasse mit öffnenden Pässen aufblitzen. Er verpasste es aber ebenso, das Spiel an sich zu reißen und Löcher in der dichten Abwehrkette des Gegners zu finden.

Ideenloser Angriff

Ebendiese Abwehr, die in Wien beim 0:6 noch geradezu amateurhaft aufgetreten war, hatte gegen Michael Gregoritsch und Louis Schaub keine Mühe. Ersterer ist bei Augsburg nicht gesetzt und unzufrieden. Gegen Lettland machte er keinen Stich. Nur ein Mal kam er in gefährlicher Position zum Schuss – Latte. Ein Auftritt, der nicht gelungen war? "Nein, natürlich nicht. Wenn man als Stürmer kein Tor schießt, ist es nicht gelungen. Es ist schade. Es war von uns allen zu wenig."

Schaub fand seine Mitspieler über die gesamte Spielzeit zu selten. Er bewegte sich rund um den Sechzehner, flankte, passte viel. Die Präzision fehlte beim Köln-Legionär.

Kaum Schub über die Seiten

Christopher Trimmel, bei Union Berlin gesetzt, machte über rechts kein Tempo nach vorne. Sein Gegenüber Wöber war nach vorne bemühter, dafür in der Defensive gegen rackernde Letten wackelig. Stefan Posch und Aleks Dragovic stellten die Innenverteidigung, machten ihre Sache über weite Strecken gut.

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