Das EU-Parlament will Bezeichnungen wie etwa "Veggie-Wurst" und "Soja-Schnitzel" verbieten. Am Mittwoch stimmten Abgeordnete in Straßburg für eine Gesetzesänderung. Die Entscheidung ist aber noch nicht endgültig – die EU geht nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Ländern.
355 Abgeordnete stimmten für das Verbot, 247 waren dagegen, 30 enthielten sich. Die Ja-Stimmen kamen vor allem von Fraktionen rechts der Mitte. Aber auch Mitglieder der sozialdemokratischen S&D-Fraktion und der Liberalen stimmten dafür.
Eingebracht worden war der Antrag auf ein EU-Verbot von Bezeichnungen wie Burger, Schnitzel und Wurst für vegetarische Fleischersatzprodukte im Europaparlament von der zuständigen Abgeordneten Celine Imart (EVP). "Es geht um Transparenz und Klarheit für den Verbraucher und um Anerkennung für die Arbeit unserer Landwirte", sagte Imart. Die in Supermärkten gebräuchlichen Bezeichnungen seien irreführend.
Verbraucherschützerinnen und -schützern halten wenig von einem Verbot – im Gegensatz zu Niederösterreichs Landeschefin.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner begrüßt nämlich die Entscheidung des EU-Parlaments, dass pflanzliche Produkte künftig nicht mehr Bezeichnungen wie "Veggie-Wurst" oder "Soja-Schnitzel" tragen dürfen: "Endlich eine Entscheidung mit Hausverstand aus Brüssel. Eine Wurst ist ein Fleischprodukt – und das soll auch so bleiben. Es geht um Ehrlichkeit und Klarheit für die Konsumentinnen und Konsumenten und um Wertschätzung für unsere Landwirte und Fleischer-Betriebe, die Tag für Tag beste Qualität aus Niederösterreich liefern. Jede und jeder soll essen, was ihm oder ihr schmeckt – aber in Niederösterreich stehen wir für ehrliche und authentische Produkte. Da ist eine Wurst eine Wurst", so die Landeschefin gegenüber "Heute".