Derzeit prüft der größte Spa-Hotel-Betreiber Europas den Einstieg in die Kurstadt Baden. In der ÖVP-geführten Stadtgemeinde freute man sich, als kürzlich eine Delegation der international tätigen Ensana Health Spa Hotels im Rathaus zu Besuch war. Dabei ging es um mögliche Standorte für neue Hotelprojekte.
Badens Bürgermeisterin Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP), Tourismusstadtrat Peter Koczan (Wir Badener) und Tourismusdirektor Klaus Lorenz gingen mit ihren Gästen auf einen "Welterbespaziergang" und präsentierten "mögliche Entwicklungsflächen", heißt es in einer aktuellen Aussendung der Stadtgemeinde.
Man habe den Gästen einen "direkten Eindruck der einzigartigen Stadtkulisse, der touristischen Infrastruktur und der Standortpotenziale" zeigen können. Besonders hervorgehoben hätte man "das natürliche Schwefelheilwasser und die Einbindung der Stadt in das UNESCO-Welterbe 'Great Spa Towns of Europe' – Faktoren, die für die Premium-Spa-Philosophie von Ensana von zentraler Bedeutung sind", heißt es von der Stadtgemeinde.
Wie "Heute" von Badens Tourismusdirektor Lorenz erfuhr, hat die Ensana-Gruppe "konkretes Interesse an den beiden größten Liegenschaften, dem Hotel Schloss Weikersdorf und dem Grand Hotel Sauerhof." Beide seien derzeit nicht in Betrieb.
"Das Hotel Sauerhof hat unmittelbar unter dem Haus eine Quelle, was die Liegenschaft aus Investorensicht besonders interessant macht", sagt Lorenz und fügt an, dass es vom derzeitigen Eigentümer detaillierte Pläne gäbe. "Es war wichtig, den Eigentümer und Ensana zusammenzubringen."
Zusammen mit Bürgermeisterin Jeitler-Cincelli habe er im Vorfeld überlegt, welche Unternehmen infrage kämen: "Die Ensana-Gruppe ist spezialisiert auf historische Kurstädte. Wir wollten sie daher für unsere Stadtgemeinde interessieren und haben sie aktiv angesprochen."
"Baden hat alles, was eine international erfolgreiche Spa-Destination ausmacht", freut sich Bürgermeisterin Jeitler-Cincelli und zählt auf: "Eine jahrhundertealte Heiltradition, erstklassige Infrastruktur, ein dynamisches Wohlfühl-Flair und der Welterbe-Status" – Gründe, dem Hotelgiganten den Einstieg schmackhaft machen sollen, denn: "Ein Engagement von Ensana wäre eine große Bereicherung und ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung unseres Gesundheits- und Kurtourismus."
Die Danubius Hotels Group, mit Unternehmenssitz in Budapest, gründete 2019 die "Ensana Health Spa Hotels" und tritt seither unter dieser Marke als größter größte Spa-Betreiber Europas auf. Die Marke vereint über 20 Hotels mit rund 7.000 Betten in Bulgarien, Tschechien, Ungarn (Budapest, Hévíz), Rumänien, Slowakei, Großbritannien, die auf Anwendungen mit Thermal- und Mineralwasser, Moor, Schlamm und Salzwasser spezialisiert sind. Eigenen Aussagen zufolge werden in den Ensana-Hotels zwei Millionen Behandlungen jährlich durchgeführt.
Dementsprechend hochkarätig war die Gäste-Delegation. Seitens der Ensana-Gruppe waren Geschäftsführer Frank Halmos, Entwicklungsmanagerin Francesca Mura sowie Hotelbetriebsspezialist Johannes Schuschu angereist, begleitet von Mark Hennebry, Chairmen bei Ensana und Director Hotels der Muttergesellschaft CP Holdings, die als Kapitalgeber fungiert.
Die Gäste hätten sich von den Rahmenbedingungen beeindruckt gezeigt und großes Interesse an weiteren Schritten für eine mögliche Zusammenarbeit signalisiert, sagt Lorenz mit Blick auf den Tourismus in Baden. "Ein Einstieg von Ensana würde den Gesundheits- und Kurtourismus in Baden deutlich stärken und die Hotelsituation am Standort nachhaltig verbessern", ist man sich indes im Rathaus sicher.
"Noch, ist das alles nicht in trockenen Tüchern", gibt Tourismusdirektor Lorenz gegenüber "Heute" zu bedenken. Die Bürgermeisterin und er würden nun auf eine positive Entscheidung der Investoren und damit auf einen kräftigen Impuls für Baden hoffen.