Die Wiener Christkindlmärkte gehören zu den schönsten weltweit. Doch die Preise dort haben es in sich: Für einen Punsch zahlt man dieses Jahr zwischen 6 und 11,50 Euro pro Häferl. Auf den Preis kommt dann auch noch ein Pfand von zwei bis fünf Euro obendrauf. So kann es durchaus passieren, dass man für zwei Punschbecher um die 30 Euro hinblättern muss. Viele Wiener schrecken die Preise bereits ab – so auch einen 37-jährigen Angestellten.
"Ich bin wirklich nicht geizig, gehe sehr gerne auf Weihnachtsmärkte und gönne mir dort auch immer etwas, aber die Preise für Essen und Trinken sind mir in Wien oder generell in Österreich einfach zu teuer. Da mache ich nicht mehr mit", stellt ein Wiener im "Heute"-Talk unmissverständlich klar.
Der 37-Jährige könnte sich den einen oder anderen Punsch in der Heimat zwar ohne Probleme leisten, "aber ich gebe sicher nicht 7,50 Euro für einen lauwarmen Punsch aus und zahle dann nochmal 5 Euro als Pfand. Wenn ich mit Kollegen, Freunden oder der Familie unterwegs bin, dann zahle ich für eine Runde Punsch schon einmal gut 40 oder 50 Euro."
"Ganz ehrlich! Auf das habe ich keine Lust", stellt der Wiener klar, der eine günstigere Alternative zu den Weihnachtsmärkten in Österreich gefunden hat. "Ich fahre ganz einfach in die Slowakei zum X-Mas-Markt in Bratislava. Da gibt es noch Preise wie früher", schmunzelt der 37-Jährige. Natürlich fährt er aber nicht mit dem Auto – immerhin will er dort ja auch etwas trinken.
Statt mit dem Auto fährt er einfach gemütlich mit dem Bus oder Zug nach Bratislava. "Mit dem Bus dauert eine Fahrt circa eine Stunde und kostet mich pro Strecke um die 8 Euro", rechnet der Wiener vor. In Bratislava angekommen, nimmt der 37-Jährige aber dann nicht gleich den erstbesten Punsch-Stand mitten in der Altstadt ("Dort kostet der Punsch 4 Euro"), sondern spaziert einfach ein paar Gassen weiter, wo es ebenfalls Stände mit Glühweinen oder Pünschen gibt.
"Da sie nicht direkt in der Altstadt liegen, sind sie oft günstiger, obwohl die anderen immer noch billiger sind, als jene in Wien. Bei einem Stand habe ich für einen Punsch zum Beispiel nur 2,50 Euro bezahlt. Ohne Pfand, weil der Punsch in einem Pappbecher war. Da trinkt man halt auch schon mal mehr", lächelt der 37-Jährige. Außerdem komme ihm vor, dass der Punsch im Ausland auch mehr Alkohol habe.
Bei den Christkindlmarkt-Preisen in Wien macht der Angestellte jedenfalls nicht mehr mit: "Das können sie den Touristen abknöpfen, die zahlen das ja noch vielleicht, aber mir sicher nicht. Mir ist schon klar, dass alles teurer wird, aber irgendwann ist halt mal eine Grenze erreicht!"