Polizei greift ein
YouTube-"Hundetrainer" wegen Qual-Methoden festgenommen
Nach mehrmonatigen Ermittlungen wurde ein 51-jähriger Steirer wegen Tierquälerei festgenommen. Er soll "Problemhunden" Schlimmes angetan haben.
Akribisch ermittelte die steirische Polizei gegen einen 51-Jährigen aus dem Grazer Umland, jetzt erfolgte der Zugriff. Schon seit dem Sommer stand der Mann im Verdacht, Hunde mit quälenden Methoden gewerbsmäßig "trainiert" zu haben.
Mehrere Anzeigen unterschiedlicher Stellen sowie eine anonyme Anzeige aus Deutschland brachten die Ermittlungen ins Rollen. Dabei wurden den Ermittlungsbehörden unter anderem Videos (Youtube) von zumindest fragwürdigen Trainingseinheiten des besagten Mannes übermittelt.
Würgegriffe, Tritte
Die darauffolgenden Ermittlungen ergaben, dass der 51-jährige Frühpensionist im Internet und auf seinem Youtube-Kanal offenbar die Resozialisierung von sogenannten "Problemhunden" aus dem In- und Ausland in kürzester Zeit anbot.
Neben Würgeketten kamen auch "durchwegs bedenkliche Methoden zur Anwendung", so die Exekutive. Unter anderem drückte er die Tiere gewaltsam auf die Motorhaube, fixierte Hunde bis zu 40 Minuten am Boden oder versetzte ihnen Tritte in die Weichteile. Auch das Hochheben der Hunde mittels Würgegriff sowie der Einsatz eines Hundes als Provokateur wurde dokumentiert.
Es kam zu einer Hausdurchsuchung, im Juni veröffentlichte die Polizei dann dazu noch einen Zeugenaufruf.
Der 51-Jährige selbst habe sich bei der Einvernahme zu den praktizierten Methoden "an und für sich geständig" gezeigt, aber keinerlei Schuldbewusstsein durchblicken lassen. Das lieferte nun den Grundstein für das zweite Kapitel in dem abscheulichen Fall.
Er hörte einfach nicht auf
Da sich nun der Verdacht erhärtete, dass der Verdächtige mit seinen Methoden weiterhin tätig war und auch Videos diesbezüglich veröffentlicht hatte, ordnete die Staatsanwaltschaft Graz die Festnahme des 51-Jährigen an.
Mittwochmorgen, 1. November, wurde der mutmaßliche Hunde-Quäler im Bezirk Leibnitz festgenommen. Zu diesem Zeitpunkt führte er fünf Vierbeiner mit.
Die Amtstierärztin der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz ordnete die Abnahme und Untersuchung der Hunde an. Der 51-Jährige wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
