"Ist glimpflich ausgegangen"

"Zahlte 4.025 Euro" – saftige Strafe für TikTok-Clip

Ein Kremser Unternehmer bekam kürzlich einen bösen Brief aus Deutschland. Der Grund war ein vermeintlich harmloses Posting von ihm.
Aram Ghadimi
16.11.2025, 06:00
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Rainer Schiffinger, der Inhaber der Firma Glas Salomon in der Kremser Unteren Landstraße, bekam kürzlich Post aus Deutschland - und konnte nicht glauben, was er darin las: "Zuerst dachte ich an eine Betrugsmasche", erzählt der Unternehmer. Doch, wie die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) berichteten, war das Schreiben der Frankfurter Firma SoundGuardian tatsächlich echt.

TikTok-Posting war schuld

Schuld war ein TikTok-Clip, den Schiffinger bereits 2022 gepostet hatte - unterlegt mit dem Song "We Are Young" von der Band Beachbag. Damals durfte das Lied noch kostenlos verwendet werden. Doch im November 2024 sicherte sich SoundGuardian die Rechte für den Social-Media-Bereich - und machte damit auch ältere Posts lizenzpflichtig.

4.025 Euro Nachzahlung für alte Postings

Dann, ein knappes Jahr nachdem sich der rechtliche Status des Songs geändert hatte, flatterte plötzlich die Rechnung ins Haus von Schiffinger: Satte 4.025 Euro forderte die Rechtefirma für rund 41 Monate Nutzung des Songs. Die Summe sei anhand der Streamingzahlen und der Unternehmensgröße berechnet worden, hieß es, laut NÖN, in dem Schreiben. Der Glasermeister zahlte zähneknirschend und legte seinen TikTok-Account still.

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"Unwissenheit schützt vor Strafe nicht"

"Rein rechtlich ist das sauber, aber es ist frustrierend", sagte Schiffinger zur NÖN: "Wenn man seine Firma modern präsentieren will, wird man bestraft." Mit seiner Geschichte will er nun andere Unternehmer warnen: Auch alte Videos können teuer werden, wenn sich die Lizenzrechte ändern.

Laut Wirtschaftskammer wäre Schiffinger wohl glimpflicher davongekommen, hätte er den Account privat betrieben. Bei weiterer Weigerung zu zahlen wären zudem Anwaltskosten dazugekommen.

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