Niederösterreich

"Neffe Günter" betrog Opfer um Zahngold und 35.000 €

Als Kunststudent und "Neffe Günter" soll ein 31-jähriger Zahnärzte und hochbetagte Opfer betrogen haben: 35.000 € und sogar Zahngold steckte er ein.

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Der Angeklagte bei Gericht
Der Angeklagte bei Gericht
privat

Wegen gewerbsmäßigen Betruges stand ein 31-Jähriger gestern in St. Pölten vor Gericht: Der deutsche Staatsbürger (Anm.: gehört einer ethnischen Minderheit an) hatte sich schon in Deutschland als Kunststudent ausgegeben, unter anderem Zahnärzte betrogen und dafür vier Jahre Haft ausgefasst.

"Hallo, ich bins, Günter"

Dann wurde er erneut polizeilich gesucht, setzte sich aus Deutschland ab, tauchte unter und mietete sich - samt Großfamilie - in einem Apartment im Wienerwald ein. Dann spezialisierte er sich auf betagte Opfer, gab sich als „Neffe Günter aus Deutschland“ aus.

223.000 Euro wollte er mit dem "Neffentrick" laut Anklage den 83- bis 90-Jährigen herauslocken, 35.000 Euro konnte er den Opfern tatsächlich abknöpfen. Das letzte Opfer schöpfte Verdacht, alarmierte die Polizei. In der Folge gab es beim letzten Coup dann statt Bargeld Handschellen für die Geldbotin - auch "Günter" wurde festgenommen.

"Bin Intrigenopfer"

Zwei seiner bereits verurteilten Komplizen belasten den Angeklagten sehr, der 31-Jährige sagte aber: „Ich bin Opfer einer Intrige. Der eine ist ein Jugendfreund von mir und ich hatte was mit dessen Frau.“ Und auch mit dem zweiten mutmaßlichen Komplizen soll das Verhältnis sehr gespannt sein.

Der Richter will jetzt den Opfern Stimmproben vorspielen - daher wurde die Verhandlung vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.