Zehntausende Menschen sind am Sonntag in Madrid gegen den spanischen Regierungschef Pedro Sánchez auf die Straße gegangen. "Es reicht" und "Keinen Tag länger", riefen die Demonstranten, die dem Aufruf der konservativen Opposition gefolgt waren.
Viele schwenkten spanische Fahnen und versammelten sich im Zentrum der Hauptstadt. Laut Stadtverwaltung waren rund 40.000 Leute bei der Kundgebung dabei.
"Spanien hat genug von denen, die denken, sie stünden über allen anderen", sagte der Chef der konservativen Volkspartei (PP), Alberto Núñez Feijóo, in seiner Rede. Er forderte die Regierung erneut auf, Neuwahlen auszurufen.
Sánchez, der sozialdemokratische Regierungschef, steht seit Wochen wegen Korruptionsvorwürfen gegen mehrere seiner engen Vertrauten unter Druck. Erst am Donnerstag wurde Ex-Verkehrsminister José Luis Ábalos festgenommen. Ihm, seinem früheren Berater Koldo García und dem Ex-Parteivertreter Santos Cerdán wird vorgeworfen, während der Corona-Zeit Schmiergeld für die Vergabe von Masken-Aufträgen kassiert zu haben.
Der Skandal hat die ohnehin wackelige Regierung in Madrid schwer ins Wanken gebracht. Sánchez wies die Vorwürfe der illegalen Finanzierung innerhalb seiner Sozialistischen Partei scharf zurück und weigert sich bisher, Neuwahlen auszurufen. Bereits zuvor hatte die spanische Justiz Korruptionsermittlungen gegen seine Frau und seinen Bruder eingeleitet.
Oppositionschef Núñez Feijóo sagte vor den Demonstranten: "Der Sánchismus sitzt im Gefängnis und muss aus der Regierung geworfen werden". Die konservative Präsidentin der Region Madrid, Isabel Díaz Ayuso, meinte, Spanien sei "in den Händen einer Mafia, eines totalitären Projekts". Auch Madrids konservativer Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida und der frühere Regierungschef Mariano Rajoy waren bei der Protestkundgebung dabei.