Mit "The Life Of A Showgirl" veröffentlicht Taylor Swift (35) ihr zwölftes Album und eröffnet eine ganz neue Ära.
Zum Album gibt es einen passenden Film samt mehrtägigem Kinoevent, passendem Merch, sowie verschiedene Versionen des Albums mit unterschiedlichen Covers. Und als treuer Fan der Musikerin braucht man doch eigentlich alles, oder?
Für "The Official Release Party of a Showgirl" stürmen auch österreichische "Swifties" zahlreich in die Kinos – doch bei einigen stellt sich die Frage: Ist es ein gutes Album, wenn man einen Film schauen muss, um es zu verstehen?
Wusste Swift vorweg, dass das Album nicht gut ankommt und will ihre Arbeit auf diese Weise rechtfertigen? Erst vor kurzem hat sie mit ihrem "Eras"-Tour-Film Rekorde gebrochen. Dieser behandelte ihre gleichnamige Tour, zeigte ihre aufwendige Bühnenshow sowie fast 20 Jahre ihrer Karriere. Der neueste Film dreht sich wiederum nur um 12 Songs.
Weiters veröffentlicht Swift immer limitierte CDs ihrer Alben – so auch diesmal. Teils unterscheidet sich bloß das Albumcover, andere beinhalten wiederum je eine andere Akustik-Version einer ihrer Songs. Kurz vor dem Release zählte ein User auf "Reddit" bereits 24 unterschiedliche Versionen des gleichen Swift-Albums. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch nicht mal eine Single aus der CD zum Hören.
Für einige Fans ist das nur mehr Geldmacherei: "Stell dir vor, du kaufst ein Album, nur um herauszufinden, wenn du alle Akustik-Tracks haben willst, musst du VIER weitere Alben kaufen? In dieser Wirtschaftslage? Wenn die Arbeiterklasse am Ertrinken ist? Das ist extrem realitätsfern gegenüber der aktuellen Situation deiner Fans und ausbeuterisch", beschwert sich ein User auf Instagram.
"Babe, ich bin ein Swiftie, aber bitte schau dich um, wir sind müde", meldet sich ein weiterer enttäuschter Fan. Limited Editions und besondere Überraschungen für ihre Anhänger versteht man als nette Geste, doch das Ausmaß von Swift sorgt bereits seit Längerem für Kritik und Unmut.
Die Einnahmen ihres neusten Albums sollen die Künstlerin die 2-Milliarden-Marke knacken lassen. Geschätzt hat die 35-Jährige bald ein Vermögen von 2,1 Milliarden Dollar. So langsam können auch ihre treuesten Fans das Verhalten ihres Idols nicht mehr verteidigen: "Das ist lächerlich. Du musst aufhören, deine Fans finanziell auszubeuten. Wir vermissen die Taylor, die wusste, wie wichtig die Fans sind, und wir vermissen dich als eine der wenigen Personen, die sich auf die Musik konzentriert haben und nicht auf das Geld und die Industrie", schreibt ein treuer Anhänger.
Im März letzten Jahres hat Sängerin Billie Eilish (23) im "Billboard"-Magazin Künstler kritisiert, die mehrere Vinyl-Versionen ihrer Musik veröffentlichen. Für die Oscarpreisträgerin ist das eine unnötige Belastung für die Umwelt. Ob sie damals Swift gemeint hat? Hat diese ja auch schon bei ihrem Album "The Tortured Poets Department" mehrere Versionen herausgebracht.
Eins ist sicher: Die Fans haben genug. Einige wollen jetzt ihre unzähligen Versionen vom neuesten Album "The Life of a Showgirl" zurückschicken, da ihnen das Album doch nicht so gut gefällt.
Viele haben die Alben nämlich bereits vor der Veröffentlichung vorbestellt und kannten die 12 Songs gar nicht. "Genau wie Taylor konsumieren ihre Fans unnötig und absichtlich zu viel. Ich meine, haben sie wenigstens Gewissensbisse? Taylor scheint sich keinen Deut darum zu scheren, dass sie den CO₂-Fußabdruck eines kleinen Landes hat", kommentiert ein User.
Was viele gar nicht wissen: All diese unterschiedlichen Editionen – egal ob mit neuem Cover, anderer Vinylfarbe oder minimaler Bonus-Beilage – zählen in den meisten Ländern trotzdem als ein und dasselbe Album in den Charts. Heißt: Wenn Fans gleich mehrere Versionen von "Life of a Showgirl" kaufen, landen alle Verkäufe gebündelt in einer gemeinsamen Wertung.
So schnellen die Verkaufszahlen in die Höhe und Taylor bricht Rekorde im Eiltempo – auch wenn manche Fans eigentlich mehrmals dasselbe Album gekauft haben. Kritiker sehen darin einen cleveren, aber fragwürdigen Trick, um Chart-Erfolge noch weiter zu pushen.
