Am Samstag hat US-Präsident Donald Trump neue Strafzölle auf Importe aus der Europäischen Union angekündigt. Wie berichtet, sollen ab August 30 Prozent Aufschlag verrechnet werden.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wies die Drohungen zurück. "Zölle von 30 Prozent auf EU-Exporte zu verhängen, würde entscheidende transatlantische Lieferketten durcheinanderbringen, zum Nachteil von Unternehmen, Verbrauchern und Patienten auf beiden Seiten des Atlantiks", warnt von der Leyen in einer Aussendung.
Zudem werde sie "alle notwendigen Schritte ergreifen, um EU-Interessen zu schützen, einschließlich der Ergreifung angemessener Gegenmaßnahmen, falls erforderlich", fügt von der Leyen hinzu.
Ursprünglich drohte Trump der EU mit Aufschlägen von 50 Prozent. Die Verhandlungen mit der Europäischen Union seien jedoch nicht abgeschlossen. In seinem an die EU gerichteten Brief begründete Trump die Zölle mit dem Handelsüberschuss der EU.
Anfang April entfachte Trump den Zollkonflikt mit Handelspartnern weltweit. Zunächst wurden hohe Importzölle für die EU und zahlreiche andere Länder angekündigt. Trump senkte diese jedoch auf einen Basissatz von zehn Prozent, um innerhalb einer 90-tätigen Frist Verhandlungen zu ermöglichen. Diese Frist wurde am Montag verlängert. Seither informierte Trump in Briefen bereits mehr als 20 Länder über die ab dem 1. August geltenden Zollsätze, darunter 35 Prozent für Kanada.
Auf Waren aus der EU wird derzeit grundsätzlich ein Zoll von zehn Prozent fällig. Für Autos aus der EU gilt bereits ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und Aluminiumprodukte sogar 50 Prozent. Brüssel hat Gegenzölle auf US-Produkte im Wert von rund 21 Milliarden Euro vorbereitet, setzt diese aber während der Verhandlungen aus.