Ein angebliches, heimtückisches Gift-Verbrechen beherrschte vor fünf Jahren die Schlagzeilen: Eine damals Hochschwangere (35) ging wegen Übelkeit ins Spital. Dort beschuldigte sie ihre Verwandte Sabine M. (Name von der Redaktion verändert), ihr vor Kurzem bei einer Familienfeier etwas ins Getränk gemischt zu haben.
Was folgte, beschreibt die 42-jährige Unternehmerin im Podcast "Mutpropaganda" mit Host Leslie Jäger als "emotionale Hinrichtung", ein Alptraum begann. "Es war, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war paralysiert, voller Angst – und habe nur funktioniert, um irgendwie durchzuhalten", so Sabine M., die völlig unschuldig ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft geriet.
"Plötzlich standen zwei Polizisten vor meiner Tür und sagten, ich werde verdächtigt, einen Mordversuch begangen zu haben", so die zweifache Mutter, für die von einem Tag auf den nächsten nichts mehr war wie vorher. Wochenlang lebte Sabine M. in Angst vor schlimmsten Folgen. "Die falschen Vorwürfe landeten auf den Titelseiten von Zeitungen", war sie schockiert. "Der einzige Satz, der in den Artikeln über mich gestimmt hat, war: Es gilt die Unschuldsvermutung. Alles andere waren Lügen", rechnet die Steirerin nun ab.
Die Verwandte, die wohl alles nur erfunden hatte, kam nach kurzer Zeit bereits aus dem Spital, brachte ein gesundes Kind zur Welt. "Ich musste aber meine Unschuld beweisen." Zur Gerichtsverhandlung, die schließlich "nur" wegen versuchter Körperverletzung geführt wurde, erschien das angebliche Opfer (wohl aus Gewissensgründen) nicht – Freispruch!
"Was mich gerettet hat, war die Gewissheit: Ich habe nichts getan. Nach der Verhandlung haben wir im Auto nur noch geweint und sind uns in die Arme gefallen", schildert Sabine M. die extreme Erleichterung. Bis heute fällt ihr schwer, über das Erlebte zu sprechen: "Diese Erfahrung hat mich verändert." Dennoch bleibt sie positiv, will auch anderen Mut machen: "Egal welche Steine dir in den Weg gelegt werden – wenn du überzeugt bist, dass du für etwas kämpfst, dann schaffst du es."