Seit vielen Jahrzehnten ist die direkte Verbindung von der Bundeshauptstadt in die beschauliche OÖ-Region nicht nur bei Touristen geschätzt. Für Passagiere war die Fahrt bisher immer sehr angenehm: Ohne Umsteigen konnten sie täglich nach Gmunden, Bad Ischl, Bad Goisern oder in andere Salzkammergut-Gemeinden reisen.
Doch seit kurzem gibt es keine direkte Möglichkeit mehr, an die Ziele in der idyllischen Seenregion zu gelangen. Fahrgäste aus Wien müssen in Linz oder Attnang-Puchheim (Bez. Vöcklabruck) den Zug wechseln, das Gepäck schleppen und Wartezeiten in Kauf nehmen. Grund für den ÖBB-Ärger: Dutzende abgestellte defekte Waggons und deren Reparatur.
Jetzt melden sich die ÖBB zu Wort. Auf "Heute"-Nachfrage erklärt Pressesprecher Klaus Baumgartner: "Die Mobilitätskette für unsere Reisenden wird gewährleistet – sie können am Linzer Hauptbahnhof in eine passende Anschlussverbindung umsteigen." Es komme dadurch lediglich zu einem Fahrzeitverlust von zwölf Minuten.
Wer eine Reise mit den ÖBB macht, kann etwas erzählen. Verspätungen, Zugausfälle, defekte Toiletten: Immer wieder sorgen die Bundesbahnen bei ihren Gästen für Ärger.
„Die Mobilitätskette für unsere Reisenden wird gewährleistet – sie können am Linzer Hauptbahnhof in eine passende Anschlussverbindung umsteigen.“Klaus BaumgartnerÖBB-Pressesprecher
Vielen Fahrgästen stößt auf, dass gerade im Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2024 – in dem sich das Salzkammergut den Titel mit Tartu (Estland) und Bodo (Norwegen) teilt – aktuell kein ÖBB-Intercity zwischen Wien und Stainach-Irdning (Bez. Liezen) verkehrt.
Auch eine Niederösterreicherin machte jüngst schlechte Erfahrungen mit den ÖBB: Sie wurde mitsamt ihrem Chihuahua vom Schaffner aus dem Zug geworfen. "Er fragte mich, wo denn der Maulkorb sei, und dass ich diesen umgehend anlegen müsse", sagt Sonja M. (Name von der Redaktion geändert; Anm.) gegenüber "Heute". "Ich versuchte dem Herrn zu erklären, dass das bis jetzt noch nie ein Problem gewesen war und dass ich außerdem auch keinen mit mir führe.
Daraufhin soll der Schaffner lauter geworden sein und der Hundebesitzerin mitgeteilt haben, dass es ihr in dem Fall nicht erlaubt sei, weiter mitzufahren. Dann hat der ÖBB-Mitarbeiter sie samt Hund eiskalt aus dem Zug geworfen.
Auch eine Linzerin machte vor kurzem schlechte Erfahrungen mit den Bundesbahnen. Die Frau war Anfang Jänner in Amsterdam, wollte mit dem Nachtzug heimfahren nach Linz. Doch weil ein Waggon defekt war, hatte sie einfach keinen Platz mehr. Eine wahre Albtraum-Fahrt durch Europa war die Folge.