Schon wieder wurden Katzenbabys sich selbst überlassen: Drei hilflose Kätzchen wurden vergangenen Freitag in der Salzburger Gemeinde Obertrum am Waldrand gefunden. Jetzt werden die erst rund drei Wochen alten Babys am Tierschutzhof Pfotenhilfe aufgepäppelt. Laut Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler litten sie an starkem Durchfall und großem Hunger: "Da drängen sich natürlich Fragen auf: Was ist mit der Mutter passiert? Warum wurde diese trotz gesetzlicher Pflicht nicht kastriert? Und wie kamen die armen Geschöpfe an den Fundort?"
Seit 20 Jahren ist im Bundestierschutzgesetz eine Katzenkastrationspflicht verankert, kann aber mangels vom Gesetzgeber zur Verfügung gestellter Ressourcen kaum routinemäßig kontrolliert werden.
Wurden diese Babys ausgesetzt, weil der Mutter etwas zugestoßen ist, drohen dem Täter laut § 222 StGB Tierquälerei eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren, weil er ein Tier ausgesetzt hat, obwohl es nicht fähig ist, in der Freiheit zu leben. Die Pfotenhilfe bittet daher um Hinweise auf den Halter über das Kontaktformular auf www.pfotenhilfe.at: "Wer kennt die Babys und/oder die Mutter, die das Bubentrio - Philipp, Panther und Pomelo - so dringend brauchen würde?" Stadler versucht mit Flascherl und Ersatzmilch die Katzenmama so gut es geht zu vertreten. Fast rund um die Uhr ist sie derzeit für diese und viele andere Waisenkinder im Einsatz.
"Kinder von ihren Müttern zu trennen ist kein Kavaliersdelikt, genauso wenig wie hilflose Geschöpfe einfach auszusetzen und sich selbst zu überlassen. Da brauchen wir uns nicht über die Zustände im Ausland aufzuregen, wenn die Täter auch bei uns keinen Deut besser sind."