In Mexiko-Stadt ist es am Samstag bei regierungskritischen Demonstrationen gegen die grassierende Gewaltkriminalität zu schweren Zusammenstößen gekommen. Nach offiziellen Angaben wurden dabei mindestens 120 Menschen verletzt.
Wie Pablo Vázquez, der Sicherheitschef der Millionenmetropole, mitteilte, erlitten insgesamt 100 Polizisten und 20 Demonstranten Verletzungen. Zudem nahm die Polizei 20 Personen fest.
Tausende Teilnehmer waren in die Innenstadt geströmt, um gegen die anhaltende Gewalt im Land und die Sicherheitsstrategie von Präsidentin Claudia Sheinbaum zu protestieren. Vor dem Nationalpalast eskalierte die Lage: Einige Teilnehmer rissen Metallabsperrungen nieder und attackierten die Einsatzkräfte mit Wurfgeschossen. Die Polizei reagierte mit Tränengas, wie ein AFP-Reporter berichtete.
Der Auslöser für die jüngste Welle an Protesten ist die unverändert hohe Gewalt im Land, die vor allem auf das Wirken mächtiger Drogenkartelle zurückgeführt wird. Besonders aufgewühlt hat die Bevölkerung die Ermordung des Bürgermeisters von Uruapan, Carlos Manzo, der sich klar gegen die Kartelle positioniert hatte.
Der Bundesstaat Michoacán, aus dem Manzo stammt, gilt seit Jahren als eine der Regionen, die besonders stark von organisiertem Verbrechen geprägt ist. Dort sind unter anderem das Kartell Jalisco Nueva Generación und La Nueva Familia Michoacana aktiv.
Viele Demonstrierende trugen Hüte, die an jene erinnerten, die Bürgermeister Manzo zu Lebzeiten trug. Auf zahlreichen Schildern war der Slogan "Wir sind alle Carlos Manzo" zu lesen. Die Protestbewegung wurde maßgeblich von Vertretern der Generation Z initiiert.