Was als gut gemeinte Geste auf einer Landstraße bei Schwarzach am Main (Unterfranken) begann, endete für einen 55-jährigen Kia-Fahrer in einem Albtraum: Sein Auto wurde gestohlen - und seine Ehefrau, die auf dem Beifahrersitz saß, gleich mit.
Der Mann hatte angehalten, um einem liegengebliebenen Mercedes-Fahrer beizustehen. Der vermeintliche Pechvogel stand am Straßenrand, weil sein Wagen nicht mehr weiterfahren wollte. Ein Sprecher der Polizeidirektion Würzburg erklärte gegenüber BILD: "Der Mercedes war liegengeblieben, weil ihm während der Fahrt der Sprit ausgegangen war."
Was der hilfsbereite Kia-Lenker nicht wusste: Der Mercedes war kurz zuvor im rund 100 Kilometer entfernten Hildburghausen (Thüringen) gestohlen worden. Der Polizeisprecher bestätigte: "Es waren nur etwa 10 Liter Kraftstoff im Tank des entwendeten Autos. Das hat nur bis Schwarzach am Main gereicht."
Während der 55-Jährige ausstieg, um zu sehen, wie er helfen könne, nutzte der Täter die Situation schamlos aus. Er sprang in den Kia - und fuhr davon. Die Ehefrau des Helfers saß noch angeschnallt auf dem Beifahrersitz.
Erst am Ortseingang von Kitzingen, etwa 13 Kilometer entfernt, ließ der Täter die völlig verängstigte Frau aussteigen. Anschließend setzte er seine Flucht mit dem zweiten gestohlenen Auto fort.
Die Polizei weiß inzwischen, wer hinter der Tat steckt. Der Sprecher: "Er hatte den Mercedes zuvor einem Mitbewohner gestohlen, so konnte er identifiziert werden."
Bei dem Gesuchten handelt es sich um einen 26-jährigen Ungarn. Auf ihn wartet nun ein umfangreiches Strafpaket: Autodiebstahl, wiederholter Autodiebstahl und Freiheitsberaubung.