Sinaloa-Kartell

Berüchtigter Drogenboss "El Mayo" bekennt sich schuldig

Im Juli 2024 wurde er gefasst, nun steht der 77-jährige Ex-Kartellboss vor Gericht. Er zeigt Reue und gestand alle ihm zur Last gelegten Verbrechen.
26.08.2025, 12:51
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Der ehemalige mexikanische Kartellboss Ismael "El Mayo" Zambada hat sich in den USA der Drogenkriminalität schuldig bekannt. Untergebene hätten Beziehungen zu Kokainproduzenten in Kolumbien aufgebaut, den Import des Rauschgifts nach Mexiko per Boot sowie dessen Schmuggel über die Grenze in die USA beaufsichtigt, räumte Zambada am Montag vor einem Bundesgericht in Brooklyn auf Spanisch ein. Personen, die für ihn gearbeitet hätten, hätten der mexikanischen Polizei und Militärkommandeuren Bestechungsgelder gezahlt, damit sie "frei schalten und walten konnten".

"Er wird im Bundesgefängnis sterben"

"Ich erkenne den gewaltigen Schaden an, den illegale Drogen den Menschen in den Vereinigten Staaten und Mexiko zugefügt haben", sagte er. "Ich entschuldige mich für all das, und ich übernehme die Verantwortung für meine Taten." Der 77-Jährige bekannte sich in einem Anklagepunkt der Verschwörung zur organisierten Kriminalität und in einem weiteren der Leitung einer bestehenden kriminellen Vereinigung schuldig.

US-Justizministerin Pam Bondi nannte Zambadas Schuldbekenntnis im Kampf der US-Regierung gegen Drogenkartelle einen "bahnbrechenden Sieg". Der 77-Jährige werde "in einem US-Bundesgefängnis sterben – wo er hingehört". Kartellboss "El Mayo" habe wie ein König gelebt, sagte Bondi weiter – "jetzt lebt er wie ein Krimineller für den Rest seines Lebens. Er wird im Bundesgefängnis sterben, wo er hingehört."

Mord an Neffen angeordnet

Das Strafverfahren läuft an demselben Bundesgericht in dem New Yorker Bezirk, in dem auch der berüchtigte Mitgründer des Sinaloa-Kartells, Joaquín "El Chapo" Guzmán, angeklagt und verurteilt wurde. Zwar galt Zambada eher als Stratege und Verhandlungsführer des Kartells, war aber nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft auch in schwere Gewaltverbrechen verwickelt. So soll er Berichten zufolge sogar den Mord an seinem eigenen Neffen in Auftrag gegeben haben. Unter der Führung von Zambada und Guzmán entwickelte sich das Sinaloa-Kartell laut Staatsanwälten von einem regionalen Akteur zur größten Drogenhandelsorganisation der Welt.

"Ich wurde in Mexiko entführt"

US-Ermittler hatten seit mehr als 20 Jahren nach Zambada gefahndet. Ins Netz ging er erst im vergangenen Jahr in Texas, nachdem er dort im Juli mit einer Privatmaschine mit Joaquín Guzmán López, einem der Söhne Guzmáns, gelandet war. Zambada erklärt, er sei in Mexiko entführt und gegen seinen Willen in die USA gebracht worden. Er soll häufig mit den "Chapitos", also den Söhnen Guzmáns, aneinandergeraten sein.

Vor zwei Wochen hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, dass sie für Zambada nicht die Todesstrafe beantragen werde. Stattdessen wird erwartet, dass er im Jänner zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wird. Zudem soll er nach dem Willen des Gerichts 15 Milliarden Dollar Vermögenswerte abtreten.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } 26.08.2025, 12:51
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