Die Machbarkeitsstudie zum Umbau des Grazer Stadions im Stadtteil Liebenau wurde nun veröffentlicht. Das Projekt könnte frühestens in vier Jahren fertig sein und würde knapp 150 Millionen Euro kosten. Damit könnte die Stadiondebatte in Graz ein Ende finden. Fraglich ist nur, wer das ganze Projekt finanzieren soll. Die Stadt sicherte 30 Millionen Euro zu und auch das Land würde sich beteiligen, der Rest muss aber von externen Partnern finanziert werden.
Die Kapazität der in die Jahre gekommenen Arena würde sich nach der Renovierung erhöhen. Derzeit passen 15.300 Menschen in das Liebenauer Oval, nach dem Umbau sollen es 20.071 sein. Dann könnten auch wieder Länderspiele in Graz stattfinden. Das Spielfeld wird um 1,5 Meter abgesenkt, der Stadiongraben entfernt. So schafft man Platz für drei weitere Reihen. Die Tribünen werden auch in der Höhe erweitert. Dadurch wird eine neue Dachkonstruktion notwendig.
Die Fans der beiden Bundesliga-Vereine Sturm und GAK würden auf ihren angestammten Tribünen bleiben (Sturm auf der Nord und der GAK auf der Süd). Bei Heimspielen soll ein modulares System dafür sorgen, dass jeweils 5000 Sitzplätze in Stehplätze umgewandelt werden können. Auch die Gästesektoren – je nachdem, ob der GAK oder Sturm Graz spielt, befinden sie sich auf der Nord- bzw. Südseite – werden zu Stehplätzen umfunktioniert.
So ergibt sich bei regulären Bundesliga-Spielen eine maximale Stadionkapazität von 23 500 Zuschauerinnen und Zuschauern. Bei besonders gefragten Begegnungen wie dem Grazer Stadtderby kann die Zahl sogar auf bis zu 25 000 Fans steigen.
Auch die VIP-Bereiche würden nach der Renovierung wieder Champions-League-tauglich werden. Dieser würde inklusive Skyboxen auf eine Kapazität von 2016 Personen erweitert werden. Die Umkleidekabinen und der Medienbereich würden von der Ost- auf die Westtribüne zum VIP-Klub wandern, um auf der Osttribüne eine große Zuschauertribüne entstehen zu lassen.
Vier Jahre würde das Projekt in Anspruch nehmen. Zwei Jahre Planung und zwei Jahre Bauzeit. Gebaut wird neben dem regulären Spielbetrieb. Damit müsste Meister Sturm und der GAK nicht für eine ganze Saison auf ein anderes Stadion (Klagenfurt oder Hartberg) ausweichen.
Die Stadtpolitik fordert nach der Studie nun Unterstützung vom Bund. So meint die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) über das Projekt: "Die Machbarkeitsstudie wurde fristgerecht und fundiert fertiggestellt und zeigt nun die Möglichkeiten auf, das Liebenauer Stadion auszubauen. Die Kosten übersteigen aufgrund der zahlreichen baulichen Hürden die Erwartungen, weshalb es eine große Kraftanstrengung aller Beteiligten bedarf, um dieses Projekt umzusetzen."