Bauer nicht im Glück

150 Tonnen Gold? Sensation entpuppt sich als Lüge

Ein Bauer in Frankreich soll 150 Tonnen Gold gefunden haben – doch die Meldung ist falsch. Dahinter steckt ein mutmaßlich KI-generiertes Fake-Portal.
11.05.2025, 16:34
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Die Meldung las sich sensationell: Ein französischer Landwirt soll auf seinem Feld die gigantische Menge von 150 Tonnen Gold gefunden haben. In den zahlreichen Medienberichten wird behauptet, der Wert der Goldader entspräche rund vier Milliarden Euro.

News-Seiten in Frankreich und Deutschland griffen die Geschichte auf. Auch in den USA wurde darüber berichtet. Doch die Sensation aus der Auvergne ist offensichtlich frei erfunden, weshalb "Heute" auf eine Berichterstattung verzichtet hat.

Hinter der Meldung steckt nämlich eine mutmaßlich KI-generierte Fake-Seite, wie der "Merkur" herausgefunden hat. Französische Medien haben ihre Artikel inzwischen gelöscht, auf einigen deutschen Portalen ist die Story noch zu finden. Außerdem beinhaltet die Story so viele Ungereimtheiten, dass sie einfach nicht stimmen kann.

Auf einigen Portalen ist die Story – Stand Sonntagmorgen – noch immer zu finden.
Screenshot

KI-Website verbreitete die Fake News

Wie das französische Nachrichtenportal "Linternaute" berichtet, wurde die Geschichte von der Website "La Plasturgie" verbreitet. Diese veröffentliche sonst Inhalte zu Finanzen, Gartenarbeit und Fernsehen. In letzter Zeit habe sie jedoch zahlreiche Falschmeldungen verbreitet. Laut dem Sender France Info handelt es sich bei der Website um ein automatisiert betriebenes Fake-News-Portal.

Trotzdem griffen auch internationale Medien das Thema auf. Viele von ihnen berufen sich auf einen Artikel des Portals "Millet News", das zur türkischen Minderheit in Griechenland gehört. Diese Quelle allein wirft angesichts des angeblichen Fundortes in Frankreich schon Fragen auf.

Der Goldfund in Frankreich wäre massiv mehr wert

In der erfundenen Geschichte wird ein Landwirt namens Marcel Dupont genannt. Der angeblich 52-Jährige soll auf seinem Grundstück auf den Schatz gestoßen sein. Der französische Staat habe das Gold sofort für sich beansprucht, heißt es weiter. Dies, weil der Untergrund dem Land gehöre. Auch Zitate wurden der Figur zugeschrieben. Ein US-Portal zitiert etwa: "Ich habe nur eine Routinekontrolle meines Grundstücks durchgeführt. Dann sah ich diesen seltsamen Glanz im Schlamm."

Dazu kommt: Die angegebene Menge von 150 Tonnen hätte laut aktuellem Goldpreis einen Wert von rund 13,6 Milliarden Euro – nicht vier Milliarden, wie behauptet wird. Bereits dieser Widerspruch sollte Zweifel an der Echtheit der Geschichte aufkommen lassen.

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