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16.000 Moscheen von chinesischer Regierung zerstört

Neuesten Untersuchungen zufolge wurden in den letzten Jahren in China 16.000 Moscheen der Uiguren beschädigt oder zerstört.

Leo Stempfl
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Proteste vertriebener Uiguren 2018 in der Türkei
Proteste vertriebener Uiguren 2018 in der Türkei
EPA-EFE

Das Australian Strategic Policy Institute (ASPI) veröffentlichte am Freitag einen Bericht, demzufolge hauptsächlich in den vergangenen drei Jahren rund 16.000 muslimische Gotteshäuser in China zerstört oder beschädigt wurde. Die Regierung geht in der Region Xinjiang rigoros gegen die dort lebenden Uiguren vor, die muslimischen Glaubens sind.

Menschenrechtsorganisation gehen davon aus, dass sich über eine Millionen Menschen derzeit in Umerziehungslagern in Haft befinden. Dort soll ihnen der Glaube "ausgetrieben" werden, meist unter Anwendung von Folter. Die Untersuchungen stützen sich unter anderem auf Satellitenbilder, die auch zeigen, dass etwa Kirchen und buddhistische Tempel nicht von den Angriffen betroffen sind.

Berichte laut China "nicht glaubwürdig"

Da 8.500 Gotteshäuser vollständig zerstört wurden, gibt es mittlerweile in der 21 Millionen Einwohner umfassenden Region nur mehr 15.500. Das ist der niedrigste Stand seit der chinesischen Kulturrevolution unter Mao Zedong in den 1960er Jahren. Auch Friedhöfe werden laufend zerstört.

Das chinesische Außenministerium bezeichnet die Berichte des australischen Instituts unterdessen als "nicht glaubwürdig", die Berichte seien bewusst "anti-chinesisch". Die Bewohner Xinjiangs würden völlige Religionsfreiheit genießen. Vertriebene Uiguren berichten hingegen von Haftlagern, in denen Religion, Kultur und Sprache aufgegeben werden müssen sowie von Morden, Verschleppungen, Folter und Zwangssterilisationen.