Die Mietpreise in Wien sind hoch wie nie - immer mehr Wiener melden sich für eine Wohnung im Gemeindebau an. Die Wiener FPÖ stellte nun dazu eine Anfrage an Bürgermeister Michael Ludwig (SP). Die FPÖ ortet hier eine Benachteiligung einheimischer Alleinerziehender bei der Wohnungsvergabe. Denn NGOs wie die Diakonie mieten Wohnungen von der Stadt Wien für die Unterbringung von Flüchtlingen an, glauben die Blauen.
Nun gibt es eine Antwort der Stadt Wien: "Die Wohnberatung Wien vergibt über das Wiener Wohn-Ticket Wohnungen an anspruchsberechtigte, förderungswürdige Einzelpersonen und deren Familien. Die von Ihnen angesprochenen 'NGOs' erhalten keine Wohnungen über die Wohnberatung Wien."
"Seitens der Sozialen Wohnungsvergabe von Wiener Wohnen werden an Trägerorganisationen (soziale Einrichtungen) Gemeindewohnungen als sogenannte 'Pool-Wohnungen' vergeben", heißt es darin. In diese könnten dann Flüchtlinge einziehen - die Wohnung übernehmen können sie aber nur, wenn sie zwei Jahre lang einen Hauptwohnsitz in Wien haben.
Ludwig fügt aber hinzu: "Da die aktuellen Trägerorganisationen ein breites Spektrum an Klient*innen betreuen, können von Wiener Wohnen keine fundierten Angaben gemacht werden, wie viele dieser 'Poolwohnungen' von - wie Sie schreiben - 'Flüchtlingen oder Asylwerbern' bewohnt werden."
"Im Bereich von Wiener Wohnen wurden im nämlichen Jahr (2024) 1.618 Wohnungen an anerkannte Konventionsflüchtlinge vergeben", heißt es in der Anfrage-Beantwortung aus dem Bürgermeister-Büro.
Dem gegenüber wurden aus dem Kontingent der Wohnberatung Wien im Jahr 2024 über das Wiener Wohn-Ticket 5.650 geförderte Wohnungen an wohnungssuchende Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft vergeben.
Im Bereich von Wiener Wohnen wurden im Jahr 2024 insgesamt 5.697 Wohnungen an Interessent*innen mit österreichischer Staatsbürgerschaft vergeben, heißt es aus dem Rathaus.
Die FPÖ ist von diesen Zahlen empört. Über 1.600 Gemeindebau-Wohnungen habe Bürgermeister Ludwig im Vorjahr an Asylwerber vergeben - "bezahlt von den Wiener Steuerzahlern. Während unsere Familien jahrelang auf eine Wohnung warten, verschleudert die SPÖ den sozialen Wohnbau an Fremde. Diese Ungerechtigkeit muss sofort gestoppt werden - Gemeindebauten sollten nur für unsere Staatsbürger da sein", so FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss.
Alleinerzieher und Alleinerzieherinnen werden nicht benachteiligt, schreibt Ludwig weiters an die FPÖ-Gemeinderäte. Denn bereits im Jahr 2020 wurden die Richtlinien für das Wiener Wohn-Ticket um den Vormerkgrund "Alleinerziehend" erweitert, der Alleinerziehern den Zugang zu einer eigenen leistbaren Wohnung ermöglicht.
"Des Weiteren ist zu erwähnen, dass im heurigen Jahr durch die 'Wohnungsvergabe Neu' der Zugang zum Wiener Wohn-Ticket erleichtert wurde. Das gibt insbesondere Alleinerzieher schneller die Chance, in eine unbefristet vermietete Wohnung zu wechseln." Schon bei der Planung von Wohnbauprojekten werde auf die Bedürfnisse von Alleinerziehern Rücksicht genommen.