Verzweifelt, isoliert, unendlkch traurig. Immer wieder melden sich bei der Krisenhilfe OÖ Jugendliche, die sich aus verschiedensten Gründen in der Schule unwohl fühlen. Auch für einen 18-jährigen Lehrling lief anfangs eigentlich alles gut. Berufsschule, neue Leute, neue Chancen. Doch mit der Zeit kippte die Stimmung – von heute auf morgen war er außen vor.
Der junge Mann aus Oberösterreich fühlte sich immer weniger als Teil der Klasse: In Gruppenarbeiten blieb sein Stuhl leer, in den Pausen stand er oft allein. Die anderen quatschten zwar – aber nicht mit ihm. Wenn er es doch versucht, endet es in spöttischen Kommentaren oder abwertenden Blicken.
Der soziale Druck schlug sich dann bald auch auf seine Leistungen nieder: Die Noten – früher im soliden Bereich – sackten ab, auch das Lernen fiel dem 18-Jährigen schwer. Die Motivation war weg – mit ihr auch die Lebensfreude. Er fühlte sich innerlich leer und ständig angespannt.
Um die Krisenversorgung in Oberösterreich flächendeckend und noch umfassender gewährleisten zu können, haben sich pro mente OÖ, EXIT-sozial, Rotes Kreuz, Telefonseelsorge OÖ und Notfallseelsorge unter dem Namen Krisenhilfe OÖ zusammengeschlossen.
Neben dem ständig verfügbaren Krisentelefon bietet die Krisenhilfe OÖ in psychosozialen Notsituationen auch Online- und Chatberatung, persönliche Gespräche und mobile Einsätze, etwa in Form von Hausbesuchen.
Die Krisenhilfe OÖ unterstützt in allen psychischen Notsituationen – rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr unter der Telefonnummer 0732 / 21 77.
Alle Infos unter krisenhilfeooe.at.
Irgendwann stellte er sich die Frage: "Wäre es besser, wenn es mich gar nicht gäbe?" Mit Freunden oder Familie will der 18-Jährige aber nicht über seine Situation sprechen – die Scham, nicht dazuzugehören, lastete zu schwer auf ihm.
Aber er vertraute sich einem Lehrer an: Der gab ihm die Nummer der Krisenhilfe OÖ: "Wir wissen, dass gemeinsam mit all den Herausforderungen des Erwachsenwerdens bei Jugendlichen oft zum ersten Mal der Gedanke auftauchen kann, nicht mehr leben zu wollen", erklärt Leiterin Katja Sieper gegenüber "Heute". Der Wunsch dazuzugehören sei genauso groß wie der nach Eigenständigkeit und Individualität.
Als er dort anrief, war es das erste Mal, dass er über alles sprach, was ihn so lange belastet hatte. Und allein das – einfach reden dürfen – verschaffte ihm spürbare Erleichterung. Gerade im Jugendalter sei es entscheidend, "Warnsignale immer ernst zu nehmen", so Sieper und stellt klar: "Die sich hartnäckig haltende Meinung 'Wer darüber spricht, tut es nicht' stimmt nicht."