Der Fall sorgte bereits für Schlagzeilen – jetzt kommt er vor Gericht: Eine 30-Jährige muss sich jetzt am Wiener Landesgericht wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Sie soll gemeinsam mit einer weiterhin flüchtigen Komplizin rund 1,77 Millionen Euro ergaunert haben.
Wie berichtet, gaben sich die beiden Frauen als "Schamaninnen" aus, nannten sich "Anna" und "Amela" – und sollen seit 2015 arglose Menschen auf der Straße angesprochen haben. Die Masche: angebliche Flüche, drohendes Unheil und teure Rituale zur "Reinigung".
Die Opfer wurden dazu gebracht, Bargeld, Schmuck und Wertgegenstände zu übergeben. Besonders perfide: Zur Täuschung wurden Rituale inszeniert – etwa das Binden von Knoten in rote Fäden, die sich wie von Zauberhand wieder "auflösten".
"Anna", die nun vor Gericht steht, sitzt seit Februar in U-Haft. Die 44-jährige Hauptverdächtige, die sich als "Amela" ausgab, ist weiterhin flüchtig. Gegen sie wurde ein Europäischer Haftbefehl erlassen.
Neben der 30-Jährigen sind auch zwei Männer (30 und 48 Jahre alt) angeklagt – sie sollen beim Verstecken und Investieren der Beute geholfen haben und müssen sich auch wegen Geldwäscherei verantworten.
Laut Polizei wurde ein Teil der Beute – Bargeld, Schmuck und andere Wertsachen – in einem Tresor sowie in geheimen Verstecken auf einer Liegenschaft in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) sichergestellt.
Die Ermittlungen gehen davon aus, dass "Amela" seit Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv war. So soll sie unter anderem auch in München echtes Geld mit falschen Flüchen gemacht haben.