Auf Online-Plattformen präsentiert sich der mordverdächtige Gärtner mit breitem Grinsen in einer idyllischen Gartenlandschaft, nur das Teufels-Tattoo auf seiner Brust irritiert. Auch dass sich der Waldviertler, der noch bei seinen Eltern lebt, vor Kurzem einen neuen Namen gab, sorgte in dem Ort für Gesprächsstoff.
Denn der seit Jahren im Visier der Mordermittler stehende Niederösterreicher benannte sich ausgerechnet nach einem "Herr der Ringe"-Charakter, der als "Totenbeschwörer" und "Zerstörer des Lebens" gilt. Dazu ließ er sich noch einen flammenumringten Satans-Stern tätowieren.
Die Mutter des Mordopfers hatte den Ex-Freund von Anfang an in Verdacht, machte Druck auf Behörden und startete Suchaktionen in den Wäldern bei Hollabrunn. Doch da soll der Verdächtige die Leiche längst umgebettet und am südlichen Rand des Truppenübungsplatz Allentsteig (Niederösterreich) verscharrt haben.
Fast acht Jahre nach dem Verschwinden von Jennifer S. soll der Mann nun bei der Polizei die Tat gestanden haben. Nach dem Verschwinden seiner Ex-Freundin war der Gärtner schnell in das Visier der Ermittler geraten. Man konnte ihm die Tat aber nicht nachweisen. 2019 war der Mann kurzzeitig in der Psychiatrie untergebracht, der Druck wurde immer größer.
Heuer soll er in einer der Polizei zugespielten Handy-Nachricht beschrieben haben, wie er eine Leiche für den perfekten Mord verschwinden lassen würde. In der Vorwoche soll er seine neue Partnerin verprügelt haben, musste bei der Polizei dazu aussagen. Dort konfrontierte man ihn auch mit neuen Ermittlungsergebnissen im alten Fall.
Kurz darauf kehrte er auf Eigeninitiative auf eine Polizeiinspektion zurück und gestand Ermittlern dann die Bluttat im Jänner 2018. Anschließend wurde er nach Wien überstellt und führte Kripo-Beamten schließlich zu den vergrabenen Überresten von Jennifer S. Für die verzweifelte Familie ist die Ungewissheit nun endlich vorbei – endlich können sie Frieden finden. Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.