Schulbildung habe er keine, so ein 20-Jähriger Dienstag (9.12.) auf der Anklagebank am Landl. Dafür soll der Syrer aber laut Staatsanwaltschaft über eine Menge kriminelle Energie verfügen. Am 12. und am 15. September soll er zwei Mal hintereinander dasselbe Rotlicht-Studio in der Leopoldauer Straße (Floridsdorf) überfallen haben – weil er ohne Geld kein Service bekam.
"Er wollte Sex, ohne zu bezahlen", erklärte eine Prostituierte im Zeugenstand. "Das gibt es bei uns aber nicht", so die 47-jährige Chinesin. Weil er nichts bekam, soll er die Frau bedroht, sie mit beiden Händen gewürgt haben. "Er hat 'Money, Money' zu mir gesagt!" Die Chinesin konnte sich befreien und schrie laut um Hilfe. Der Mann flüchtete schlussendlich ohne Beute. Die 47-Jährige wurde leicht verletzt. Auf Würgemalen am Hals des Opfers wurde die DNA des Verdächtigen sichergestellt.
"Ich wollte zuerst ins Fitness-Studio, dann bin ich ohne Geld in das Studio, um Sex zu haben", erklärte der Angeklagte. Ein Bekannter habe ihm erzählt, dass die Prostituierten "bei Sympathie" kein Geld verlangen würden."
Nur drei Tage später kam der Syrer am 15. September wieder in das Studio. "Sie wollte 40 Euro für Sex, aber ich hatte wieder kein Geld." Erneut soll er versucht haben, eine Prostituierte auszurauben. Auf einem Video war zu sehen, wie der Mann von einer Frau aus dem Zimmer gedrängt wird und sie den Alarm auslöst. "Er hat meine junge Kollegin auf's Bett gedrückt", erzählte die Zeugin. "Ich habe mit den Patschen auf ihn eingeschlagen, um ihr zu helfen. Er verlangte Geld, hat mich getreten. Dann habe ich die Türe aufgemacht und er ist weg gelaufen."
Der Syrer sah sich selbst als Opfer, stritt die Raubversuche ab. Die Verletzungen der Prostituierten konnte er sich nicht erklären. "Ich habe bloß mein Glück versucht und wollte kostenlosen Sex." Urteil: 21 Monate teilbedingt – sieben Monate muss er absitzen. Der Spruch ist bereits rechtskräftig.