Klimaschutz

20,75 Grad: Neuer Hitze-Rekord in der Antarktis

Heute Redaktion
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An der Nordspitze der Antarktis gab es jetzt einen neuen Hitzerekord: Das Thermometer zeigte 20,75 Grad Celsius, so viel wie noch nie seit Beginn der Messungen.

"Noch nie hat es in der Antarktis eine so hohe Temperatur gegeben", sagt der brasilianische Bodenwissenschaftler Carlos Schaefer. Es sei das erste Mal, dass die 20-Grad-Marke überschritten worden sei. Zum Vergleich: In Wien hatte es am Sonntag eine Höchsttemperatur von etwa 4 Grad.

So warm war es 60 Jahre nicht

Die Temperaturmessung auf der argentinischen Forschungsstation Marambio sei Teil eines auf 20 Jahre angelegten Forschungsprojekts zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Permafrost in der Region, sagte Schaefer. Der letzte Temperaturrekord habe bei etwa 19 Grad gelegen, fügte er hinzu. Die Aufzeichnungen laufen seit 60 Jahren.

Schaefer betonte, dass der Temperaturrekord keine Schlussfolgerungen hinsichtlich künftiger Klima-Entwicklungen zulasse. Es handle sich lediglich um einen Datenpunkt.

Temperatur verantwortlich für Anstieg des Meeresspiegels

Erst vor einer Woche hatte die argentinische Wetterbehörde den wärmsten Tag auf der argentinischen Antarktis seit Beginn der Wetteraufzeichnungen verzeichnet. Auf der Forschungsstation Esperanza wurde eine Temperatur von 18,3 Grad gemessen – "Heute" berichtete. Argentinien ist seit 114 Jahren in der Antarktis vertreten und dokumentiert seit 1961 an mehreren Forschungsstationen die Temperaturen auf dem Kontinent.

Nach Angaben der UNO war das vergangene Jahrzehnt das wärmste auf der Antarktis seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde in der Antarktis infolge der Erderwärmung ist ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Meeresspiegel weltweit.