Über 200 vernichtete Parkplätze, keine Haltemöglichkeiten vor Geschäften und Arztpraxen, schmälere Gehsteige, jede Menge Umleitungen und aufgelassene Öffi-Stationen: Das millionenschwere Radprojekt auf der Krottenbachstraße in Wien-Döbling veränderte das Leben der Döblinger nachhaltig.
Viele Anrainer sahen darin aber wenige Vorteile für den Alltag – "kein Schwein nutzt ihn", polterte "Heute"-Leser Ilija bereits im Juni des Vorjahres über das 8 Millionen Euro teure Radprojekt. Trotzdem wurde der kilometerlange Rad-Highway gebaut, eine erste Erhebung zur Nutzung des Radwegs lässt nun staunen.
In einer ÖVP-Umfrage an die Döblinger zeigte sich früh: 72 Prozent stimmten gegen den Rad-Highway. Dennoch wurde das XXL-Projekt umgesetzt. Erste Ergebnisse lieferte eine Potenzialanalyse der Stadt Wien, diese prognostizierte für dieses Jahr 1.450 Pedalritter auf der Krottenbachstraße – und das täglich.
Bezirksvorsteher Daniel Resch und seine ÖVP zweifelten die optimistische Prognose an, eine aktuelle Erhebung der Stadt Wien scheint dem Döblinger Bezirksboss nun recht zu geben: Gemessen wurde nämlich die Nutzung der Krottenbachstraße von 6 bis 9 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr. Dies erfolgte laut Resch bei besten äußeren Witterungen. Das Resultat: Insgesamt 137 gezählte Radfahrer inkl. E-Scooter in sieben Stunden. Das macht knapp 20 Radler pro Stunde.
Bei der Messung am Nachmittag waren davon 21 Prozent Essenslieferanten auf E-Mopeds. "Statt den durchschnittlich angenommenen 1.450 Radfahrern täglich werden es im Jahresdurchschnitt wahrscheinlich maximal 100 Radfahrer sein", wütet der Döblinger Bezirksvorsteher.
"Dass nun tatsächlich eine Verlängerung im Raum steht, ist grotesk. SPÖ und NEOS sollten sich bei den Döblingern für diese massiven Ausgaben ihres Steuergeldes entschuldigen", so Resch gegenüber "Heute".