Bei Konstantin Filippou

200 € Stornogebühr – "Bleiben sonst auf Kosten sitzen"

Immer mehr Restaurants verlangen Stornogebühren – vor allem im Fine-Dining-Bereich. Sterne-Koch Konstantin Filippou verrechnet bis zu 200 Euro.
Christine Ziechert
21.06.2025, 21:42
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Gastro-Betreiber kritisieren immer wieder das Reservierungsverhalten ihrer Gäste, fordern auch eine österreichweit einheitliche Stornogebühr bei Nichterscheinen trotz einer Reservierung. Wie "Heute" berichtete, blieb etwa der Wirt Christian Pircher von der "Leopoldauer Alm" auf 4.500 Euro sitzen, weil eine 170-köpfige Hochzeitsgesellschaft einfach nicht erschien.

Dass eine sogenannte "No-Show"-Gebühr manchmal notwendig wäre, zeigt die Studie "Gastronomie auf dem Prüfstand" vom Forschungsinstitut Marketagent: Demnach sind 12 Prozent der befragten Österreicher – und damit rund jeder Achte – schon einmal trotz Reservierung nicht erschienen – ohne Absage. Fast jeder Zehnte (9 %) hat zudem parallel in mehreren Lokalen reserviert – ein Trend, vor allem bei den Jüngeren.

„Wenn abgesagt wird, bleiben wir auf den Kosten sitzen. Da geht's um jeden Euro“
Manuela FilippouFrau von Sterne-Koch Konstantin

Manuela Filippou, Frau von Sterne-Koch Konstantin Filippou, verteidigt auf "Heute"-Nachfrage die "No-Show"-Gebühr: "Wir bekommen in der Früh die Ware rein. Wenn dann abgesagt wird – zuletzt sind etwa zehn Leute nicht zum Lunch gekommen – bleiben wir auf den Kosten sitzen. Da geht's um jeden Euro", meint sie.

Im Zwei-Sterne-Restaurant "Konstantin Filippou" in der City (Menü ab 265 Euro) werden daher im Fall einer kurzfristigen Stornierung 200 Euro pro Person beim Abendessen (bzw. 80 Euro für mittags) verrechnet: "Wir heben vergleichsweise gar nicht so viele Gebühren ein. Der Gast wird zum Glück sensibler. Es tut mir leid, aber wir können nicht die Risiken des Gastes übernehmen. Und die 48 Stunden geben uns ein bissl Luft, dass wir noch jemanden von der Warteliste verständigen können", erklärt Filippou.

Gastro-Obmann gibt Rückendeckung

Auch im Sterne-Restaurant "Edvard" im Palais Hansen (City) werden pro Person 100 Euro verrechnet, wenn die Reservierung nicht mindestens 48 Stunden vorher storniert wird. Zum Vergleich: Das 5-Gänge-Menü kommt auf 140 Euro, das 7-Gänge-Menü auf 182 Euro und das 9-Gänge-Menü auf 216 Euro. Zum Thema will sich auf "Heute"-Nachfrage aber niemand äußern.

Rückendeckung erhalten die Fine-Dining-Restaurants vom neuen Gastro-Obmann der Wirtschaftskammer Wien, Thomas Peschta: "Bedauerlicherweise hat es sich immer mehr eingeschlichen, dass Reservierungen nicht eingehalten werden. Restaurants halten dann die Tische frei und können sie schlussendlich nicht mehr anderen Gästen geben – damit fallen sie um den Umsatz. Daher ist es verständlich, dass einige Restaurants eine solche Gebühr einheben", so Peschta.

{title && {title} } cz, {title && {title} } Akt. 22.06.2025, 10:31, 21.06.2025, 21:42
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